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prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Wirtschaft | 13.10.2013
Tschechische Kurbäder entdecken arabische Klientel - Sanatorium Klimkovice bietet neuerdings Halal-Speisen an
Arabische Version der Webseite von Lázně Darkov

Klimkovice/Prag - Anfang Oktober verbannte die Lebensmittelkette Billa sämtliche Halal-Produkte aus ihren Supermärkten in Tschechien. Sie beugte sich damit einem Shitstorm von erbosten Internetusern auf dem Facebook-Profil des Unternehmens.

Den Weg in umgekehrter Richtung geht das Sanatorium Klimkovice unweit der im Osten Tschechiens gelegenen Stadt Ostrava: Dort hat man Halal-Produkte als Konkurrenzvorteil entdeckt.

Wie die Nachrichtenagentur ČTK berichtet, bietet die Kureinrichtung seit Mitte September ihren Gästen Halal-Speisen an - also Gerichte und Fleischgerichte, die nach den strengen Speisevorschriften des Korans zubereitet werden und somit von gläubigen Muslimen als "erlaubt" angesehen werden. Bestandteil der traditionellen Verfahren ist auch die Schlachtung der Tiere auf die vorgeschriebene Weise.

Das Kurhaus bezieht Fleisch nun von Lieferanten, die über die entsprechenden Halal-Zertifikate verfügen. Das Management verspricht sich davon mittelfristig einen deutlichen Zuwachs an gut betuchten arabischen Gästen. Aufgrund eines deutlichen Kundenrückgangs sei das Kurhaus gezwungen, sich stärker als bisher auf ausländische Kundengruppen einzustellen, insbesondere Russland als auch arabische Länder halte das Management für sehr vielversprechende Märkte.

Schon bisher habe das Sanatorium in Klimkovice erfolgreich mit Firmen zusammengearbeitet, die muslimischen Gästen aus den arabischen Ländern sprachliche und kulturelle Dienstleistungen anboten. Als bedeutendes Defizit hätten Incoming-Agenturen, die auf arabische Gäste spezialisiert seien, jedoch das für muslimische Gäste mangelhafte Speisenangebot des Kurhauses moniert.

Seit Neuestem nun sei für die Zubereitung der Halal-Speisen nach traditionellen arabischen Rezepten ein Team von drei Köchen verantwortlich, die in der arabischen Kochkunst geschult seien. In der Küche sei eigens für dieses Team ein spezieller Bereich ausgegliedert worden, so der Betriebsdirektor des Sanatoriums Marek Baláž.

Beliebtestes Fleisch der arabischen Gäste sei Lammfleisch, es werde aber beispielsweise auch Hähnchenfleisch, Truthahn und Rindfleisch zubereitet. Wie Vertreter des Managements gegenüber ČTK angaben, ist die Zahl der Gäste aus dem arabischen Raum in diesem Jahr gegenüber 2012 um etwa 60 Prozent gestiegen.

Auch in eine weitere Kureinrichtung in Tschechien, nämlich das Bad Darkov (Foto) im Bezirk Karviná an der Grenze zu Polen, kommt dem Bericht nach den Bedürfnissen seinen arabischen Gästen entgegen. Wie eine Sprecherin gegenüber ČTK sagte, werden in Darkov schon seit Längerem traditionelle arabische Speisen zubereitet, wobei die muslimischen Speisevorschriften respektiert würden. In diesem Jahr habe man als weitere Neuerung einen speziellen Gebetsraum für Muslime eingerichtet. (nk) 

Bildnachweis:
Darkov.cz
Themen: Halal-Produkte, Kurorte, Gastronomie, Lebensmittel, Muslime, arabische Kurgäste

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