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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Panorama | 7.10.2005
Gay-Porno-Star Filip und "Model" Lena entfesseln sexuelle Kettenreaktion im Whirlpool

Prag - Zur Nominierung am vergangenen Sonntag konnte Big Brother-Moderator Leoš Mareš wieder einmal eine ganze Reihe „historischer“ Ereignisse ankündigen.

Eines davon war das Ende der Geburtstagsfeier von David, dem schönen Neuling im Haus. Stattgefunden hatte nächtens eine beschwingte Swinger-Party mit lesbischer Nummer im Big Brother-Whirlpool.

„Erstmals in der Geschichte von Big Brother in Tschechien“, die gut vier Wochen zurückreicht, waren gleich fünf Kandidaten nominiert. Drei davon, nämlich Oksana, Sylva und der andere David, genannt Shrek, waren vom Großen Bruder höchstpersönlich wegen physischer Gewalt gegen Mitbewohner zwangsnominiert worden.

Und die Abstimmung verlief „dramatisch“, war sie doch „extrem ausgeglichen“, letzte Gelegenheit also, noch per SMS für einen der Kandidaten zu stimmen, wie Mareš nicht müde wurde zu betonen.

Stofffetzen der Geschichte

Bei so viel Historie und Dramatik vergas der Moderator denn auch eine halbe Stunde lang die rauschende Party im Whirlpool mit der lesbischen Liebesnummer anzukündigen, die den historienfesten Zuschauer am Ende der Sendung noch erwarten sollte.

Was war in der Nacht zuvor geschehen? Eine Konstellation, wie man sie schon aus der Antike kennt: Geburtstag, junge, göttlich gebaute Menschen, man feiert, etliche Flaschen Schaumwein, ein Flirt hier, ein Flirt da, dampfendes Dampfbad, blubbernder Whirlpool, gläserne Blicke, Eifersüchteleien, und schon nehmen Lust und Eros ihren natürlichen Lauf.

Und so kam es, dass Lena, eigentlich mit Spitznamen „Modelka“, von den Containerbewohnern aber einfach „Bardotka“, die kleine Bardot, genannt, und seit einigen Tagen im Hause täglich leidenschaftlich sich vereinend mit Gay-Porno-Star Filip, der aber eben gar nicht schwul ist, dass Lena also... Moment, Gay – genau, damit fing alles an.

Filip, in der einen Hand den Schampus, in der anderen Bardotka, macht eine Bemerkung, in dem Sinne, immerhin hätte der Sex mit der draußen anderweitig liierten Lena auch seine guten Seiten, sonst hätte man ihn womöglich tatsächlich noch für Gay gehalten. Einfach lächerlich, er und homosexuell.

Homosexuell, Liebe mit dem gleichen Geschlecht, na und, findet Lena und rudert schon zu Eva hinüber, um von der verbotenen Frucht zu naschen.

Von Tunten und Blasen keine Ahnung

Eine Umarmung, ein kurzer frivoler Zungenkuss zwischen zwei Mädchen, Gott, wie oft schon gesehen, und damit hat die Party-Provokation üblicherweise ihr Ende, ist doch der Aufmerksamkeit Genüge getan.

Doch von wegen, bei Big Brother geht es tatsächlich minutenlang zur Sache, Lena und Eva wollen einfach nicht von einander lassen. Es wird an den Bikini-Verschlüssen gefummelt, aber es fehlt die Erfahrung, schließlich sind es nicht die eigenen Fummel, und so dauert es etwas, bis die überflüssigen Stofffetzen Richtung Kamera fliegen.

Und da die Zungenküsse kein Ende nehmen, verlassen auch Filip und Herkules Shrek ihren sicheren Hafen im Whirlpool in Richtung Lesbos, um aus der rankenden Seerose ein Glückskleeblatt zu machen.

Aber, oh weh, grausame Welt, dem schönen David, Geburtstagskind und nach eigener Einschätzung eine „Sex-Fabrik“ scheint angesichts der sexuellen Kettenreaktion um ihn herum eine Fehlfunktion im Programm das eigene Kühlsystem angeworfen zu haben. Statt den lockenden Sirenenklängen zu folgen, sitzt der Adonis allein am anderen Ufer, mit den großen Augen eines Konfirmanden, der das erste mal erschaudernd einen entblößten Busen sieht.

Das Unfassbare, so nah und doch so fern, dazwischen ein Ozean, in dem es blubbert und gärt. Wer weiß schon, was unter der seichten Oberfläche für Untiefen lauern, wo doch so viele Blasen aufsteigen.

Souverän TV-Zuschauer entscheidet

Die Zuschauer-Abstimmung verlor dann am Ende übrigens mit historischem Abstand die bereits dreimal von den Hausbewohnern nominierte Šarka, die anschließend als letzte Über-Dreißig-Jährige das Haus verlassen musste.

Die Zweitletzte, Oksana, hatte etwa doppelt so viele Zuschauerstimmen zum Verbleib im Haus bekommen und lediglich die ersten drei Bewohner lagen etwa gleichauf, was aber auf die Entscheidung, wer das Haus verlassen würde, selbstverständlich keinen Einfluss hatte.

Dies hatte Moderator Mareš dann doch lieber verschwiegen, sonst wäre der eine oder andere ob des knappen Ergebnisses wie ein Flitzebogen gespannte Zuschauer womöglich doch noch vorzeitig erschlafft in seinem Fernsehsessel eingeschlafen. (nk)

Themen: Reality-Shows, Big Brother

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