Prag - "Ich genieße es. Es ist Zufriedenheit, Leichtigkeit. Wenn ich fliege, lächele ich...", sagte Martin Trdla, der als bester tschechischer Basejumper und Vorreiter dieser Extremsportart galt.
Dabei war der 41-jährige gar nicht der Typ des leichtsinnigen Draufgängers, und als besonders gefährlich schätzte er seine atemberaubend wirkenden Sprünge gar nicht ein. "Das ist gar kein Drama, es reicht ein bisschen aufzupassen, die Regeln einzuhalten und kein unnötiges Risiko einzugehen", sagte Martin Trdla einmal in einem Interview mit Xman.cz
Trdla war dabei eher ein Naturtyp, den es nicht auf Wolkenkratzer oder hohe Gebäude, sondern eben hinaus in die Landschaft zog. "Am Base-Jump ist das beste die Entspannung in Verbindung mit der Natur. Keine Hetze. Ich entscheide mich, nehme mir meinen Fallschirm auf den Rücken, klettere auf einen Felsen und setze mich hin. Und dann ist es an mir, ob ich sofort springe, in einer Stunde, oder zwei, oder ob ich es gar nicht mehr möchte, und dann packe ich einfach meine Sachen und gehe nach Hause", erklärte Trdla seine Philosophie.
Am 28. August verunglückte der Extremsportler tödlich bei einem Absprung von einem motorisierten Drachen. Mit einem Wingsuit ausgerüstet, wollte er über die Spitze der Schneekoppe fliegen, des höchsten Berges in Tschechien. Martin Trdla hinterlässt eine Frau und ein kleines Kind.
Das undatierte, am 19.02.2013 auf YouTube veröffentlichte Video zeigt Martin Trdla bei einen gelungenen Base-Jump, Ort unbekannt. (nk)