Prag - Der Milliardär und Unternehmer Andrej Babiš, der von ausländischen Medien gerne als "tschechischer Donald Trump" oder "tschechischer Berlusconi" bezeichnet wird, hat mit seiner Bewegung ANO (Aktion unzufriedener Bürger) bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus einen haushohen Wahlsieg eingefahren.
Der gebürtige Slowake konnte knapp 30 Prozent Stimmenanteil verbuchen, der Abstand zur zweitstärksten Partei, den Bürgerlichen Demokraten (ODS) ist jedoch wahrharft historisch und beträgt mehr als 18 Prozent.
Insgesamt werden neun Parteien im Prager Abgeordnetenhaus, dem Unterhaus des tschechischen Parlaments vertreten sein. Erstmals sind die tschechischen Piraten im Parlament vertreten, die mit 10,70 Prozent gar drittstärkste Kraft wurden. Den Einzug schafften auch die Islam- und Immigrationsgegner um Tomio Okamura, die für einen Austritt Tschechiens aus der EU mobil machen und mit 10,64 Prozent viertstärkste Kraft wurden.
Staatspräsident Miloš Zeman kündigte bereits an, den Wahlsieger Andrej Babiš zum neuen Premierminister zu ernennen. Wie eine mögliche Regierungskoalition aussehen könnte, ist allerdings bislang unklar, dem Land steht voraussichtlich eine schwierige Regierungsbildung bevor.
Ein Bericht des Senders euronews vom 21. Oktober 2017. (nk)