Prag - Ende Oktober weilte der tschechische Präsident auf einem mehrtägigen Staatsbesuch in der Volksrepublik China. Mit im Gepäck hatte er "als Zeichen der tschechisch-chinesischen Freundschaft" Zdeněk Milers kleinen Maulwurf "krtek, begleitet wurde er aber vor allem von einer vielköpfigen Wirtschaftsdelegation.
Kritiker, wie der ehemalige Außenminister Karel Schwarzenberg (TOP 09), warfen dem Staatsoberhaupt vor, das Thema Menschenrechte vollständig den Wirtschaftsinteressen des Landes geopfert und sich den kommunistischen Machthabern in Peking unnötig angebiedert zu haben.
Kritik hagelte es von vielen Seiten insbesondere für ein Interview mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV, dem größten Fernsehsender in der Volksrepublik. Zeman bekannte sich dort klar zur territorialen Integrität Chinas, einschließlich Tibets und Taiwans.
Karel Schwarzenberg kommentierte Zemans Auftritt gar mit dem Ausspruch: "Für mich ist die Frage, ob sich mit den jüngsten Äußerungen des Präsidenten ein Politiker oder ein Arzt befassen sollte."
Das Interview wurde in englischer Sprache geführt und im Chinesischen Zentral-Fernsehen mit Untertiteln ausgestrahlt. (nk)