Prag - Am ersten Todestag Václav Havels haben überall in Tschechien Gedenkfeiern zu Ehren des Dramatikers, Dissidenten und ersten Staatspräsidenten nach der Wende stattgefunden. In der Prager St.-Anna-Kirche hielt der Prager Erzbischof Dominik Duka ein Requiem.

"Havel war ein Symbol dafür, dass die Fesseln gefallen sind", würdigte der Geistliche den Einsatz des Verstorbenen im Kampf für Demokratie und Freiheit.

"Ich bete dafür, dass dein neuer Nachfolger im Amt des Staatsoberhauptes die Werte versteht, für die du gelebt, gearbeitet und gelitten hast", sagte Duka in seiner Predigt mit Hinblick auf die bevorstehende Präsidentenwahl.

Der katholische Priester und der regimekritische Dichter hatten einander in den 80er Jahren im Gefängnis kennengelernt. Seither verband die beiden eine persönliche Freundschaft.

Václav Havel war am 18. Dezember vergangenen Jahres im Alter von 75 Jahren in seinem Wochenendhaus im Riesengebirge gestorben.

Auch in Brno und anderen tschechischen Städten gedachten die Menschen ihres ehemaligen Staatspräsidenten. Vielerorts wurden Blumenkränze abgelegt und Kerzen angezündet, oft in Form eines Herzen angelegt. Das Herz war ein beliebtes Symbol Havels, mit dem er regelmäßig seine Autogramme ergänzte. (gp)