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Rubrik: Kultur | 16. Oktober 2025, 16:06 Uhr
Die Jubiläumsausgabe des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache präsentiert ein prall gefülltes Haupt- und Begleitprogramm / - Kartenvorverkauf ab 31. Oktober

Prag - Das renommierte Prager Theaterfestival deutscher Sprache feiert in diesem Jahr sein 30- jähriges Bestehen. Vom 15. November bis zum 11. Dezember zeigt das Festival eine exklusive Auswahl herausragender deutschsprachiger Inszenierungen aus den Repertoires renommierter Theaterhäuser.

Vertreten sind unter anderem das Schauspielhaus Wien, das Theater Basel, das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg und das Thalia Theater Hamburg. Darüber hinaus erwarten das Publikum: der beliebte Theaterausflug, diesmal zur Berliner Volksbühne; die Aufführung der diesjährigen Preisträger des Josef-Balvín-Preises aus dem Südböhmischen Theater Budweis; der bereits traditionelle Open Call für junge Talente deutschsprachiger Theaterakademien sowie ein reichhaltiges Off-Programm mit Inszenierungen, Lesungen, Workshops und einer Konferenz.

„Als diesjähriges Motto haben wir ein schlichtes, aber tiefgründiges Wort gewählt: TROST. Trost – das ist Halt, Hoffnung, ein tröstender Moment, Freude, die uns Kraft zum Weitermachen gibt, und das Gefühl, dass wir nicht ganz alleine sind, wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Trost ist ein menschliches Bedürfnis und wird oft als Gnade oder Geschenk empfunden. Das gemeinsame Erleben von Theaterkunst kann unserem Unbehagen ebenso eine Stimme geben wie unserer Hoffnung, und wir glauben, dass unser Festival bereits seit dreißig Jahren Unterstützung, Hoffnung und Trost bietet. Die diesjährige Jubiläumsausgabe ist nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern vor allem eine Herausforderung der Zukunft. Seien wir neugierig, offen und bereit, uns vom Theater berühren zu lassen. Freuen wir uns auf Inszenierungen, die nicht nur Unterhaltung sind, sondern oft auch ein schonungsloses Spiegelbild unserer Zeit“, lädt Festivaldirektor Petr Štědroň ein.

„Es überrascht kaum jemanden, dass das Festival im Laufe seiner dreißig Ausgaben viele Veränderungen durchgemacht hat und oft auf völlig unerwartete Herausforderungen reagieren musste. In den ersten beiden Jahren ging es darum, Aufmerksamkeit zu gewinnen, etwas später standen die Finanzen im Vordergrund, und in jüngster Zeit kämpfen wir vor allem um Räume und die technische Ausstattung der Spielstätten. Leicht war es nie, aber es hat sich immer gelohnt – vor allem dank der Aufgeschlossenheit unseres Publikums und unserer Partner, die sich mit uns seit so vielen Jahren auf den riskanten Weg des Suchens und Entdeckens ungewöhnlicher, oft schockierender und manchmal auch provokanter Impulse begeben. Der Aufgeschlossenheit und dem Verständnis des Publikums verdanken wir den Ruf, den sich das Festival erarbeitet hat. Den Erwartungen des Publikums gerecht zu werden, ist für uns die wichtigste Verpflichtung,“ ergänzt Jitka Jílková, die ehemalige langjährige Leiterin des PDFNJ.

Der Ticketvorverkauf über GoOut startet am 31. Oktober – weitere Informationen gibt es auf der Festival-Website www.theater.cz. Alle deutschsprachigen Aufführungen werden mit tschechischen Übertiteln gezeigt.

Bereits der Beginn des diesjährigen Festivals ist außergewöhnlich: Am 15. 11. eröffnet die Inszenierung Die Blechtrommel des deutschen Regisseurs und Dramatikers Armin Petras das Festival. Der große Roman von Günter Grass wird als Koproduktion des Theaterfestivals mit dem Theater Am Geländer auf die Bühne gebracht, mit einem tschechischen Ensemble in einer eigenen Adaption des großen deutschen Regisseurs. Diese nachdenkliche und tragikomische Freske der Geschichte des 20. Jahrhunderts, aus der die Menschheit offenbar noch immer nicht gelernt hat, wird anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs gezeigt.

Das Prager Theaterfestival deutscher Sprache möchte die tschechische Theaterszene motivieren: einerseits durch seine Haupttätigkeit in Form von neuen Impulsen aus dem deutschsprachigen Theater, aber auch direkt durch die Vergabe des Josef-Balvín-Preises für die beste tschechische Inszenierung eines ursprünglich deutschsprachigen Textes. Eine neue Jury der Plattform Podhoubí hat aus 30 Kandidaten die drei besten Produktionen augewählt. Die Gewinnerinszenierung, Wolfram Lotz’ Die Lächerliche Finsternis in der Regie von Martina Schlegelová, wird am 16. 11. im Theater Komödie gezeigt. Das Stück ist ein intelligenter, witziger und unkonventioneller Kommentar zur Situation der heutigen „westlichen“ Gesellschaft: Wie gehen wir mit dem kolonialen Erbe um? Wer ist heute Träger von Zivilisation und wer Barbar?

Außergewöhnlich intensive Theatererlebnisse bieten auch die weiteren Festivaltage: Am 19. und 20. 11. zeigt das Theater Pod Palmovkou Thorsten Lensings gefeierte Inszenierung Verrückt nach Trost. Zwei Kinder spielen am Strand das „Mama-und-Papa-Spiel“: Die Geschwister Felix und Charlotte haben sich dieses Ritual in Erinnerung an ihre verstorbenen Eltern ausgedacht, um ihrer Trauer und ihrem Wunsch nach Liebe und Trost Ausdruck zu verleihen. Das Publikum begleitet die beiden über mehrere Jahrzehnte hinweg und erlebt mit ihnen ebenso komische, surreale wie berührende Episoden. Dabei geht es um nichts weniger als um das Leben im Angesicht des Todes, um die Angst, den eigenen Weg nicht gefunden zu haben, und um die große Sehnsucht nach dem Gefühl, wirklich am Leben zu sein.

Am 22. 11. betritt das Ensemble des Thalia Theater Hamburg die Bühne des Theater in den Weinbergen mit Der Apfelgarten, einer „kattendüsteren Komödie“ nach Anton P. Tschechow, bearbeitet von Dörte Hansen und Antú Romero Nunes. Im Alten Land blühen die Apfelbäume. Aber wie lange noch? Astrid von Holt ist nach Jahren des Vergnügens aus Berlin zurückgekehrt. Ihr Hof und der Apfelgarten der Familie sollten schuldenhalber verkauft werden. Vielleicht könnte sich noch alles zum Besseren wenden, denn der tüchtige Geschäftsmann Torben Grabowski hat einen ganz konkreten Vorschlag: Tiny Häuser statt Apfelplantage! Aber ist das die Lösung?

Zum vierten Mal richtet das Festival einen Open Call für junge Talente aus. Ziel ist die Förderung interessanter Autorenprojekte von Studierenden und Absolventen deutschsprachiger Kunsthochschulen, denen das Festival geeignete Aufführungsorte und Propagierung ihres Schaffens bietet. Aus der herausfordernden Auswahl ging die Inszenierung Yakamoz der Autoren und Darsteller Ali Kandaş und Onur Kurtulmuş von der Hochschule der Künste Bern als Gewinner hervor. Yakamoz ist am 29. und 30. 11. im Theater DISK zu sehen.

Der Theaterausflug führt am 30. 11. in das 1890 gegründete bekannte Berliner Theater Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zur Inszenierung Wachs oder Wirklichkeit. Regisseur Christoph Marthaler beschäftigt sich mit der Frage, was wirklich ist und was nicht. Bisher konnten er und die Seinen ja durchaus darauf bauen, dass das Nicht-Wirkliche nicht automatisch das perfekt Gefälschte ist, sondern (im interessantesten Fall) das Surreale. Doch die Zeiten sind mittlerweile hellblau und die lautesten Untertöne dumpf. Spätestens jetzt braucht es den Blick für das Wesentliche und die Kraft, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen. Und Marthaler samt Ensemble haben exakte Vorstellungen, wie das gehen könnte!

Ein schreckliches Geheimnis umgibt den schlesischen Luftkurort Görbersdorf. Jedes Jahr kommt im nahen Wald ein junger Mann ums Leben. Hier trifft sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges eine Gruppe Männer zur Kur. Während die Patienten, in intellektuellen Gesprächen versunken, die Höhenluft genießen, erzählt man sich, dass die Empusen – weibliche Rachegeister – schon nach ihrem nächsten Opfer suchen… Das DOX+ im Prager Stadtteil Holešovice empfängt am 3. und 4. 12. das Theater Basel mit dem Stück Empusion von Olga Tokarczuk, dramatisiert von Lucien Haug und in der Regie von Antú Romero Nunes.

Am 6. 12. bringt das Schauspielhaus Wien Verbranntes Land ins Theater Pod Palmovkou. Eine Stadt in der Sommerhitze. Täglich verschwinden hier Menschen. Während die Polizei sich kaum dafür interessiert, ist für Anna und Eireni schnell klar, dass es sich um rassistische Gewalttaten handeln muss. Statt auf ihr erstes Date zu gehen, schleichen sie sich in das Sommerlager einer völkischen Bewegung, um auf eigene Faust zu ermitteln. Was braucht es wirklich, um dem Faschismus entgegenzutreten? Strategie, Allianzen und Vertrauen? Oder Mut, Liebe und Tatendrang? Autorin des Stücks ist Eve Leigh, die Regie übernahm Tobias Herzberg.

Für das große Finale im Ständetheater sorgt am 11. 12. das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg. Die berühmtesten Gründungsmythen der europäischen Zivilisationsgeschichte stammen aus der Stadt Theben. Hochaktuell sind die Konflikte, die die Tragödien des thebanischen Sagenkreises verhandeln und die seit langem unter der Oberfläche moderner Gesellschaften rumoren. Analog zum Begriff des „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, wurde die fünfteilige Serie Anthropolis konzipiert, die sich den „Ungeheuern“ innerhalb und außerhalb des zivilisatorischen Bollwerks „Stadt“ stellen will. Dem Festivalpublikum wird als Kostprobe dieses Theatermarathons der zweite Teil Laios präsentiert.

Das diesjährige Off-Programm bietet unter anderem am 12. 11. das musikalisch- dokumentarische Projekt Friedensstifter der Gruppe Das Thema / To téma und der Dresdner Sinfoniker im Divadlo X10. Die internationale Konferenz Kunst und Wissenschaft: Denken über Grenzen hinweg behandelt vom 18. – 20. 11. Resonanzen, Spannungen und Schnittstellen zwischen Kunst, Natur- und Technikwissenschaften sowie gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Der Workshop Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue zu Nachhaltigkeit in Szenografie und Kostümbild findet am 24. und 25. 11. im Goethe-Institut Prag statt. Das Studio Hrdinů lädt am 28. und 29. 11. zur Aufführung von Das Tagebuch der Anne Frank in der Dramatisierung von Miroslav Bambušek ein. Am 1. 12. folgt eine Lesung aus Rilkes Duineser Elegien in der neuen Übersetzung von Ivan Chvatík im Goethe-Institut Prag.

Das Festival findet unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Tschechischen Republik, Herrn Petr Pavel, des Kulturministers, Herrn Mgr. Martin Baxa und des Bürgermeisters, Herrn doc. MUDr. Bohuslav Svoboda, CSc., statt.

Bildnachweis:
Theater.cz / © Monika Rittershaus, Thomas Aurin - Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Reise | 16. September 2025, 18:19 Uhr

Prag - Am Václav-Havel-Flughafen Prag soll bis 2030 ein unterirdischer Bahnhof entstehen. Wie der Tschechische Rundfunk (ČRo) berichtet, gab die Bahnverwaltung Správa železnic am Montag bekannt, dass das Projekt nun endgültig genehmigt sei.

Der Bau soll 2027 beginnen und drei Jahre dauern. Geplant sind Investitionen von rund 6,5 Milliarden Kronen. Das neue Terminal wird Teil der Strecke Prag–Kladno und soll den Flughafen besser an das Bahnnetz anbinden. 

Herzstück des Projekts ist die erste unterirdische Bahnstation Tschechiens mit direktem Zugang zu beiden Flughafen-Terminals. (nk)

Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Reise | 13. September 2025, 14:43 Uhr

Prag - Der Vaclav Havel Airport Prague, 2012 nach dem früheren Präsidenten und Bürgerrechtler Václav Havel benannt, ist einer der wichtigsten Flughäfen Mitteleuropas und zugleich Anlaufstelle für exklusives Reisen per Privatjet.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch steigen die Passagierzahlen wieder deutlich: 2023 nutzten knapp 14 Millionen Reisende den Flughafen – rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Beliebteste Ziele waren Großbritannien, Italien und Spanien.

Nach Angaben der Betreibergesellschaft Letiště Praha a.s. nutzen 2024 insgesamt 16.353.522 Passagiere den Václav-Havel-Flughafen Prag, dazu wurden 134.609 Starts und Landungen abgewickelt. Die Zahl der Reisenden stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent. Gemeinsam mit den Fluggesellschaften eröffnete der Prager Flughafen im vergangenen Jahr 41 neue Strecken und bot damit Direktverbindungen in insgesamt 181 Destinationen an.

Die Passagierzahl ist damit die dritthöchste in der Geschichte des Flughafens – eine sehr positive Nachricht, etwa für die Wirtschaft der Tschechischen Republik. Besonders erfreulich ist zudem, dass die Maschinen mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 83 Prozent unterwegs waren.

Der Airport liegt rund 17 Kilometer westlich der Prager Altstadt und ist mit Bussen gut erreichbar und soll in den kommenden Jahren an das Bahnnetz anggeschlossen werden.

Prager Flughafen erhält eigenen Bahnhof bis 2030

Am Flughafen Prag soll bis 2030 ein unterirdischer Bahnhof entstehen. Wie der Tschechische Rundfunk berichtet, gab die Bahnverwaltung Správa železnic am Montag bekannt, dass das Projekt nun endgültig genehmigt ist.

Der Bau soll 2027 beginnen und drei Jahre dauern. Geplant sind Investitionen von rund 6,5 Milliarden Kronen. Das neue Terminal wird Teil der Strecke Prag–Kladno und soll den Flughafen besser an das Bahnnetz anbinden.

Für Flugpassagiere, die keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, sondern im Gegenteil Komfort und Diskretion bevorzugen, steht das General Aviation Terminal bereit. Hier werden Privat- und Charterflüge rund um die Uhr abgefertigt – mit separatem Check-in, VIP-Lounges, Meetingräumen, Limousinenservice und Helikopterlandeplätzen.

Und wie kann man den Flughafen Prag mit dem Privatjet erreichen? Reisende können zwischen verschiedenen Privatjet-Angeboten wählen: vom kleinen Businessjet bis zum Langstreckenflugzeug. Möglich sind auch Mietmodelle, bei denen Jet-Besitzer ihre Maschinen weitergeben, oder sogenannte „Shared Flights“, bei denen sich mehrere Gäste die Kosten teilen.

Damit bietet der Václav Havel Airport Prague von komfortabler Linienreise bis hin zum maßgeschneiderten Luxusflug vielfältige Optionen – und verbindet die Goldene Stadt mit Zielen in aller Welt. (dap)

Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Wirtschaft | 24. Juni 2025, 11:30 Uhr

Prag - Als Expat in Tschechien sammeln sich schnell zahlreiche digitale Dokumente an. Von Arbeitsverträgen und Mietunterlagen bis hin zu Versicherungspolicen und Behördenformularen. Die effiziente Verwaltung dieser Dateien wird zu einer echten Herausforderung, besonders wenn man zwischen zwei Ländern pendelt oder wichtige Unterlagen digital einreichen muss. Ohne ein durchdachtes System droht das digitale Chaos.

Die Größe von PDF-Dokumenten stellt dabei ein besonderes Problem dar. Behördliche Formulare, eingescannte Ausweisdokumente oder umfangreiche Verträge überschreiten oft die Größenbeschränkungen für E-Mail-Anhänge oder Online-Portale. Besonders bei langsamen Internetverbindungen oder begrenztem Speicherplatz wird das Komprimieren von PDFs für alle, die im Ausland leben und arbeiten, zur Notwendigkeit.

Eine strukturierte digitale Dokumentenverwaltung spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern schützt auch vor dem Verlust wichtiger Unterlagen. Wer seine Dateien gut organisiert und bei Bedarf komprimiert, bewältigt den bürokratischen Alltag in Tschechien deutlich entspannter und professioneller.

Digitale Bürokratie für Expats in Tschechien

Das Leben in Tschechien verlangt die Beschäftigung mit zahlreichen behördlichen Anforderungen. Für Aufenthaltstitel benötigen Expats digitale Versionen von Arbeitsverträgen, Mietvereinbarungen und Versicherungsnachweisen. Steuererklärungen erfordern Belege und Formulare, während Gewerbeanmeldungen zusätzliche Dokumentation verlangen.

Die digitale Einreichung dieser Dokumente bringt spezielle Herausforderungen mit sich. Tschechische Behörden akzeptieren meist nur bestimmte Dateiformate wie PDF oder JPG. Zusätzlich gelten maximale Dateigrößen von 10 MB pro Dokument. Um die Dateigröße verkleinern zu können, unterstützt ein Online-Komprimierungstool dabei, die Lesbarkeit zu bewahren und gleichzeitig die Größenanforderungen einzuhalten.

Grenzüberschreitende Dokumentenpflichten

Klares Dokumentenmanagement ist wichtig für Expats, die Unterlagen in zwei Sprachen für Behörden in verschiedenen Ländern benötigen. Personen, die zwischen Deutschland und Tschechien pendeln, brauchen schnellen Zugriff auf wichtige Dokumente unabhängig von ihrem Standort.

Digitale Prozesse bei tschechischen Behörden sind in den letzten Jahren häufiger geworden. Plattformen wie "Datová schránka" ermöglichen sichere Kommunikation mit Regierungsbehörden. Nutzer sollten beachten, dass hochgeladene Dateien auf bestimmte Formate und Größen beschränkt sind. Gut vorbereitete Dokumente können ohne technische Hindernisse übertragen werden.

Fehlerquellen und Strategien zur Vermeidung

Typische Fehler umfassen das Einreichen zu großer Dateien, was zu abgelehnten Dokumenten oder abgebrochenen Uploads führt. Formatfehler oder unvollständige Scans führen ebenfalls zu Verzögerungen. Behörden haben oft strenge Prüfverfahren und akzeptieren keine nachträgliche Bearbeitung.

Nützliche Strategien sind die Verwendung von Vorlagen, klare Benennungskonventionen und regelmäßige Backups. Ein digitaler Testlauf vor der Einreichung stellt sicher, dass Dokumente während einer Probeübertragung erfolgreich akzeptiert werden.

Dateiformate und Größenbeschränkungen tschechischer Institutionen

Tschechische Behörden arbeiten hauptsächlich mit PDF-Dateien, akzeptieren aber auch JPG und PNG für Bildnachweise. PDF ist das bevorzugte Format für offizielle Dokumente wie Steuererklärungen oder Anträge. Einige Fachbehörden verlangen zudem spezielle XML-Formate für strukturierte Daten.

Bei der digitalen Einreichung gelten strenge Größenlimits. Das "Datová schránka" System beschränkt Anhänge auf maximal 20 MB pro Nachricht. Einzelne Dateien dürfen oft nicht größer als 10 MB sein. Bei E-Mail-Einreichungen sind die Grenzen noch enger, meist zwischen 5 und 10 MB pro Anhang.

Zu große Dokumente führen häufig zu Fehlermeldungen oder abgebrochenen Uploads. Besonders problematisch sind eingescannte mehrseitige Dokumente oder Ausweiskopien in hoher Auflösung. Wenn eine Einreichung scheitert, verlängern sich die Bearbeitungszeiten spürbar.

Sichere Cloud-Lösungen für grenzüberschreitende Dokumentenverwaltung

Für grenzüberschreitendes Dokumentenmanagement sind Datenschutz, flexible Zugriffsoptionen und die Einhaltung europäischer Standards essenziell. Anbieter sollten Daten innerhalb der EU speichern und Verschlüsselungsmethoden anbieten, um den Schutz sensibler Dokumente auch bei Zugriff über öffentliche Netzwerke zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile von Cloud- und lokaler Speicherung

Bei der Wahl zwischen Cloud- und lokaler Speicherung bieten Cloud-Lösungen standortunabhängigen Zugriff. Lokale Speicherung garantiert jedoch volle Kontrolle über sensible Daten. Eine Kombination aus verschlüsselter Cloud für Alltagsdokumente und lokaler Sicherung für vertrauliche Materialien ist oft die beste Option.

Sicherheitsrisiken bestehen in öffentlichen WLAN-Netzwerken. Expats sollten beim Zugriff auf wichtige Dokumente in Cafés oder Hotels stets eine VPN-Verbindung nutzen. Für Cloud-Dienste wird eine Zwei-Faktor-Authentifizierung empfohlen, um unbefugten Zugriff zu verhindern.

Digitale Werkzeuge für mehrsprachige Dokumentenbearbeitung

PDF-Editoren wie Adobe Acrobat oder PDFelement eignen sich für die Bearbeitung mehrsprachiger Formulare. Diese ermöglichen das Ausfüllen tschechischer Formulare mit deutschen Umlauten und Sonderzeichen. Das Hinzufügen von Kommentaren in verschiedenen Sprachen ist ebenfalls problemlos möglich.

Spezialisierte Tools helfen bei der Komprimierung von PDFs für E-Mail-Versand und Online-Einreichungen. Sie reduzieren die Dateigröße verkleinern durch Optimierung von Bildern und Schriften, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen. Batch-Funktionen, die mehrere Dokumente gleichzeitig verarbeiten, sind besonders praktisch.

OCR-Programme bieten einen großen Vorteil für gescannte tschechische Dokumente. Sie wandeln Bilddateien in durchsuchbare PDFs um und erkennen tschechische Sonderzeichen. Dies macht das spätere Auffinden wichtiger Informationen leichter, selbst bei begrenzten Sprachkenntnissen.

Optimierung von Dokumenten für digitale Einreichung

Für die Scanqualität eignet sich ein ausgewogener Ansatz gut. Für offizielle Dokumente wird eine Auflösung von 300 dpi empfohlen, die gute Lesbarkeit bei moderater Dateigröße bietet. Höhere Auflösungen verbessern die Anzeigequalität kaum, erhöhen aber die Dateigröße erheblich.

Bei der Komprimierung wichtiger Dokumente ist ein sorgfältiger Ansatz ratsam. Moderne PDF-Komprimierungstools bieten verschiedene Stufen an. Für Ausweisdokumente und Verträge eignet sich meist eine mittlere Komprimierung am besten, die die Dateigröße reduziert und gleichzeitig alle Details beibehält.

Personen, die regelmäßig Dokumente einreichen, profitieren von der Batch-Verarbeitung. Diese Funktion ermöglicht das gleichzeitige Komprimieren mehrerer Dateien. Sie spart Zeit und stellt sicher, dass alle Dokumente die gleichen Qualitätsstandards erfüllen.

Tschechien hat spezifische Aufbewahrungsfristen für Dokumente. Steuerunterlagen müssen mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden, Arbeitsverträge 30 Jahre nach Beendigung. Rechnungen haben eine Aufbewahrungsfrist von 5 Jahren, während Versicherungspolicen während der gesamten Vertragslaufzeit plus 3 Jahre aufbewahrt werden müssen.

Deutsche Aufbewahrungspflichten unterscheiden sich in einigen Aspekten. Steuerunterlagen in Deutschland müssen in der Regel 6-10 Jahre aufbewahrt werden. Expats sollten stets die längere der beiden Fristen einhalten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Eine zuverlässige Backup-Strategie schützt digitale Dokumente vor Verlust durch technische Defekte oder versehentliches Löschen. Die 3-2-1-Regel empfiehlt drei separate Kopien wichtiger Dokumente. Diese sollten auf zwei verschiedenen Speichermedien aufbewahrt werden. Mindestens eine Kopie sollte an einem externen Ort aufbewahrt werden.

Jetzt das eigene Dokumentenmanagement optimieren

Die digitale Verwaltung von Dokumenten ist für Expats in Tschechien kein optionaler Komfort, sondern ein entscheidender Faktor für einen reibungslosen Alltag zwischen zwei Ländern. Mit klaren Ablagestrukturen, geeigneten Tools zur Komprimierung und Bearbeitung sowie sicheren Speichermethoden lassen sich viele typische Fehler vermeiden – und gleichzeitig Zeit und Nerven sparen.

Wer seine digitale Dokumentenorganisation jetzt überdenkt und systematisch verbessert, ist bestens für künftige Behördengänge, Steuererklärungen und alltägliche Anforderungen gerüstet. Nutzen Sie die passenden Werkzeuge, schaffen Sie Ordnung und bleiben Sie jederzeit handlungsfähig – ob in Prag, Berlin oder unterwegs. (dap)

prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Kultur, Musik | 13. April 2025, 21:15 Uhr
Auf den Spuren des tschechischen Komponisten Kryštof Harant / Von Michael Magercord

Prag - Mit Musik aus beiden Kontinenten führt uns die neue CD der renommierten Cappella Mariana auf eine österliche Pilgerreise von Böhmen nach Jerusalem: im beginnenden 17. Jahrhundert auf den Spuren des tschechischen Komponisten Kryštof Harant (1564-1621) einmal Orient und zurück in 75 Minuten.

Kryštof Harant war ein umtriebiger Allesmacher. Und auf so manchen Gebieten auch ein Könner. Was für seine Komponistentätigkeit definitiv zutrifft. Aber beginnen wir mit seinem Tod, der ihn zumindest in Böhmen unsterblich machte, weiß doch in Böhmen jedes Kind, dass am Altstädter Brückenturm der Karlsbrücke zu Prag die Köpfe von zwölf der siebenzwanzig böhmischen Adligen aufgespießt wurden, die nach der verheerenden Schlacht am Weißen Berg im November 1620 gegen die Habsburger Truppen auf dem Altstädter Ring am 21. Juni 1621 hingerichtet wurden. Einer von ihnen war Kryštof Harant.

Geboren in Böhmen, aufgewachsen in Innsbruck, als Jugendlicher Page von Ferdinand II., dem Erzbischof von Tirol. Schon früh erfuhr er eine tiefe Bildung auf den Feldern der Literatur und vor allem der Musik. Als junger Erwachsener erbte er die nordböhmische Burg Pecka. Er heirate, stellte sich in den Dienst Habsburgs als Soldat und erfocht sich gar eine jährliche Pension.

Später wurde er unter Rudolf II. einer der politischen Berater des Kaisers, doch die Karriere am Hof brach ab, als Zweifel an seinem aufrichtigen katholischen Glauben aufkamen, meinte er doch, Religion sei Privatsache. Er zog sich zurück, wurde aber schon bald Schatzmeister der böhmischen und damit protestantischen Ständekammer. Als es zu den ersten Kriegshandlungen im letztlich 30-jährigen Krieg kam, war er Artillerieoffizier, allerdings ohne großes Schlachtenglück. Der erste Konflikt weitete sich schnell aus, die Niederlage der böhmischen Stände am Weißen Berg führte zum anfangs erwähnten schlimmen Ende für den Adligen, Politiker, Armeeoffizier und böhmischen Rebell Kryštof Harant.

Privater Schicksalsschlag machte Kryštof Harant zum Bestsellerautor

Vermutlich würde man außerhalb Böhmens heute kaum mehr etwas von ihm wissen, wenn es nicht noch den Schriftsteller und vor allem Musiker Kryštof Harant gegeben hätte. Denn obwohl seine Burg nach seinem Tod von den Siegern geplündert, Musikinstrumente geraubt und Noten vernichtet wurden, sind doch etliche, vor allem liturgische Chorwerke erhalten geblieben, die anderswo einlagerten. Seine polyphone und kontrapunktische Technik wurde gerühmt, sodass Notenabschriften seiner Motetten sogar von Verlagen in Venedig herausgegeben wurden. Und selbst am Habsburger Hof kamen seine Werke auch nach seinem Tod zur Aufführung.

Und es war ein schwerer privater Schicksalsschlag, der ihn zu einem Bestsellerautor machte. Denn kaum war verheiratet, war er schon wieder Witwer. Nach dem Tod seiner ersten Frau ging er auf eine lange Reise. Damals war das Ziel in derartigen Krisensituationen klar: eine Pilgerreise nach Jerusalem galt es zu unternehmen. Ein Strom von Pilgern, Mönchen und wandernden Abenteurern zog ins Heilige Land, nicht alle aber brachten einen derart umfangreichen Reisebericht mit zurück: Venedig, Palästina, Judäa, Ägypten, auf dem Sinai das Kloster St. Katharina und gar die arabische Wüste waren die Stationen.

Es ist diese Reise zwischen West und Ost in den ersten Jahren des 17. christlichen Jahrhunderts, die einer besonders schönen CD als Quelle der Inspiration gedient hat - oder sollte man sagen, dieses typische globale Expeditionsunternehmen eines fast schon typischen Renaissancemenschen dient nun zwei musikalischen Ensembles aus beiden Welten als Vorwand zu einem heute mehr denn je notwendigen kulturellen Brückenschlag.

In Prag ansässig ist die Cappella Mariana, ein Klangkörper, der eine große Expertise für das Frühbarock erarbeitet hat. Der Dirigent und Musikologe Vojtěch Semerád hat mit seinen versierten Sängern, drei Frauen und vier Männern, acht Motetten und Sätze aus christlichen Messen für diese CD eingesungen, denn vornehmlich ist vom Komponisten Harant liturgische Musik überliefert.

Das andere beteiligte Ensemble ist in Istanbul beheimatet und benennt sich nach dem christlichen Namen der Stadt: Constantinople. Unter der Leitung des Iraners Kiya Tabassian nehmen die drei Musiker und eine Musikerin immer wieder an kulturübergreifenden Projekten teil. Mit ihren klassischen orientalen Instrumenten haben sich er und seine Mitstreiter vor allem die Wiederbelebung der mystischen Musik des Vorderen Orients vorgenommen.

Dieser CD steuern sie ebenfalls acht Stücke bei, die in der Zeit der Reise von Kryštof Harant am Hofe des osmanischen Reiches gespielt wurden. Damals war Istanbul bereits 150 Jahre lang die Hauptstadt des riesigen Osmanischen Reiches, zu dem auch Jerusalem und Ägypten gehörten. Die Stadt war, was man heute wohl multi-kulti nennen durfte, und während der Zeit der europäischen Renaissance ebenfalls durch große Toleranz geprägt. So durften die nicht sehr buchgläubigen Sufis noch ihre mystische Musik zu Hofe aufführen, was wenig später nicht mehr möglich war.

Österliche Pilgerreise von Böhmen nach Jerusalem

Die orientalischen Werke auf diese CD stammen vornehmlich aus zwei Handschriften, von denen eine von einem Sklaven aus Polen in den Diensten der Osmanen in westlicher Notenschrift verfasst wurden. Zwar muss man diese Notenblätter entsprechend der dazugehörigen Liedtexte von rechts nach links lesen, aber immerhin sind sie auf diese Weise bis heute überliefert. Die Texte beruhen auf Psalmen, aber auch Gedichten aus den großen orientalischen Traditionen der klanglichen Lyrik.

Ob sich Kryštof Harant jemals daran versucht hatte, orientalische Tonsysteme zu studieren oder gar mit ihnen zu experimentieren, wissen wir nicht. Es sind von ihm keine orientalisierten Stücke überliefert. Auch diese CD bietet ohnedies keinen Mischmasch der Stile an, sondern ist eine, allerdings klanglich äußerst ausgewogene, abwechselnde Gegenüberstellung von christlichem Chorgesang und Liedern aus dem Orient. Allein sieben Sprachen sind dabei zu hören, Latein, Deutsch, Tschechisch, Französisch und Türkisch, Arabisch und Persisch.

Ein gemeinsames Konzert der beiden Ensembles ging dieser Einspielung voraus. Den Abschluss bildet dann doch ein gemischtes Stück aus dem tschechischen Choral "Otce Buoha nebeského", Vater unser im Himmel, aus der böhmischen Renaissance, und ein Gebetsgesang zu einem Text des großen persischen Dichters Hafiz. Erstaunlich, wie harmonisch die Mischung gelingt. Da wollen wir auch gerne an die Brückenfunktion der Musik glauben, obwohl sicher der hohe Anspruch, mit dieser Einspielung für eine kulturelle Vesöhnung sorgen zu können, ist wohl von der allzu großen Hoffnung getrieben, dem zunehmenden gegenseitigen Unverständnis zwischen Orient und Okzident etwas entgegenzusetzen.

Nein, das wird eine CD allein kaum leisten können. Aber vielleicht ist es schon ein sehr großer Gewinn, wenn man als Hörer dieser schönen Musik zweier Weltkulturen für sich allein das Eingeständnis abringt, wie sehr das Unverständnis schon bei einem selbst gewachsen ist. Diese gelungene Gegenüberstellung des kulturellen Erbes aus Ost und West kann uns nämlich immerhin daran erinnern, dass uns letztlich weniger trennt, als man so manches Mal glauben kann - und ja, eine bessere österliche Botschaft gäbe es wohl kaum. (mm)

 

Alle Angaben zur CD:

PILGRIMAGE

Musikalische Reise von Kryštof Harant nach Jerusalem

Cappella Mariana – Ensemble Constantinople

unter der Leitung von Vojtěch Semerád und Kiya Tabassian

SU 4350-2

Spieldauer 74:49

Hörbeispiele unter: https://www.supraphon.com/album/833429-pilgrimage-musical-journey-of-kry...

 

weitere Informationen zu den beiden Klangkörpern:

Cappella Mariana: https://www.cappellamariana.com/

Constantinople: https://constantinople.ca/en/

 

Auf der Burg Pecka bei Jičin ist eine Dauerausstellung über das Leben des Kryštof Harant eingerichtet: https://www.hradpecka.cz/cs/o-hradu/krystof-harant/

Bildnachweis: