Prag - Ungeachtet der Wirtschaftskrise hat das vorweihnachtliche Einkaufsfieber Tschechien vollkommen erfasst.

Am dritten Adventswochenende übertrafen die Umsätze des Einzelhandels erstmals die Ergebnisse von vergangenem Jahr, meldete die Nachrichtenagentur ČTK (Prag) am Sonntag.

Gefragt waren vor allem Lebensmittel und Zutaten für das traditionelle Festgebäck.

Aber auch in den typischen Geschenk-Kategorien wie Bekleidung, Genussmittel, Elektroartikel und Kosmetik zog die Nachfrage bereits an. Dabei kaufen die Tschechen Weihnachtsgeschenke tendenziell vor allem an Heiligabend und in den Tagen unmittelbar davor.

Höhere Umsätze als am "silbernen Sonntag" vergangenen Jahres meldete unter anderem die Hypermarktkette Globus. "Dieses Wochenende war für uns besser als das von letztem Jahr", sagte Petr Vyhnálek, Geschäftsführer der Kette in Tschechien. Den Zuwachs führte er vor allem darauf zurück, dass Globus am Freitag einen Schlussverkauf mit Preisnachlässen von bis zu 70 Prozent gestartet hatte.

Auch andere Einzelhandelsketten und Discounter zogen positive Bilanz. "In den Tesco-Märkten kamen am Samstag und Sonntag etwa 40 Prozent mehr Kunden als an einem gewöhnlichen Wochenende. Von Montag bis Freitag vergangener Woche stieg die Anzahl von Kunden um bis zu 25 Prozent. Der Zuwachs bei einzelnen Warengruppen beträgt im Durchschnitt 50 Prozent", erklärte Tesco-Sprecherin Eva Karasová.

Ähnlich das Resümee bei Albert, wo nach einem starken Geschäft am vergangenen Nikolaus-Wochenende wieder positive Wachstumszahlen erzielt wurden. Insgesamt entwickle sich der Weihnachtsumsatz ähnlich wie im vergangenen Jahr, so ein Sprecher des Unternehmens.

Das Weihnachtsgeschäft stellt für den Einzelhandel in Tschechien die wichtigste Saison im Jahr dar. Wie eine Untersuchung im Auftrag der GE Money Bank ermittelte, gibt jeder Tscheche im statistischen Mittel 6.276 Kronen (rund 240 Euro) für Weihnachtsgeschenke aus. Weitere 3.463 Kronen werden darüber hinaus für Speisen, Getränke und Weihnachtsschmuck aufgewendet. (gp)