Česko proti chudobě

NGO-Kampagne "Tschechien gegen die Armut"

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Alle drei Sekunden stirbt auf unserem Planeten ein Kind an den Folgen extremer Armut - an Hunger, an Mangel an sauberem Wasser oder an Krankheiten, denen man vorbeugen kann. Jeden Tag sind das etwa 30.000 Kinder.

In zwei Wochen sterben mehr Kinder als der zerstörerische Tsunami Ende des Jahres 2004 an Opfern gefordert hat. Im Jahr 2005 gingen so mehr Kinder vorzeitig aus der Welt als die ganze Tschechische Republik Einwohner hat.

In letzter Zeit zeigten sich vereinzelt Beispiele dafür, wie man unsere Ressourcen und Fähigkeiten mobilisieren und diese schändliche Situation ändern kann. Ein Jahr, nachdem die Tschechische Republik Mitglied in einem der reichsten Klubs der Welt, nämlich der EU, geworden war, wurden eine Reihe wichtiger internationaler Treffen abgehalten. In den vielen Gipfeltreffen von G-8, der UNO oder der WTO-Ministerkonferenz wurde der Armut der Kampf angesagt.

Jeder von uns muss aber etwas dafür tun. Je mehr wir sind, desto größer ist die Chance, dass die politische Repräsentanz auf tschechischer und auf europäischer Eben entschiedene und konsequente Schritte unternimmt in den Bereichen Entwicklungshilfe, Handel, Verschuldung, im Umweltschutz oder in der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern.

Daher hat sich eine Koalition von tschechischen Nichtregierungs- und Non-Profit-Organisationen in einer landesweiten Kampagne zusammengeschlossen, nach dem Vorbild der Kampgane, die von NGOs in Großbritannien und weiteren europäischen Ländern im Rahmen des Globalen Aufrufs zur Aktion gegen den Hunger (GCAP, www.whiteband.org) ins Leben gerufen worden war.

So entstand eine landesweite Koalition quer durch alle Arbeitsbereiche. Es fand sich eine Gruppe von Organisationen aus ganz Tschechien zusammen: Organisationen, die sich mit humanitärer und Entwicklungshilfe beschäftigen, mit Bildung und mit freiwilliger Arbeit mit Organisationen, die sich mit Fragen des internationalen Handels und der Verschuldung, mit der Gender-Problematik und dem Umweltschutz befassen.

Die Kampagne Česko proti chudobě kulminierte im im ersten Jahr am 10. September 2005 kurz vor dem damaligen UN-Gipfel in New York mit Straßenaktionen in ganz Tschechien, die ein Teil waren von ähnlichen Aktionen auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel der Verpackung öffentlicher Gebäude und Objekte in weiße Armbänder - das zentrale gemeinsame Symbol der globalen Kampagne.

Die Tätigkeit der Koalition endete jedoch keineswegs im September 2005 mit dem Gipfel "Millennium +5". Zieljahr für die Verringerung des weltweiten Hungers um die Hälfte und die Erfüllung acht konkreter Millennium-Ziele ist das Jahr 2015.

Bis dahin werden in Prag, Brünn, Olomouc, Pilsen, Pardubice, Kladno und weiteren Städten in ganz Tschechien Dutzende Seminare, Vorlesungen, Diskussionen und Workshops, aber auch Schulungen für Journalisten, die Staatsverwaltung und Lehrer abgehalten.

Hauptziel der Kampagne ist es jedoch nicht, nur die breitere Öffentlichkeit zu erreichen, sondern vor allem den Teil der Öffentlichkeit, der über die Problematik der globalen Armut nicht sehr viel weiß oder nichts wissen will. Nicht minder wichtig ist es, aktiv die Staatsverwaltung und die tschechische Politik anzusprechen, mit ihnen einen langfristigen Dialog aufzunehmen und die Art und Weise zu diskutieren, wie man den Kampf gegen die Armut in die politische Arbeit einbringen kann. Zu diesem Zweck haben die Teilnehmer der Kampagne eine Liste mit 10 Forderungen aufgestellt, für deren Erfüllung sie gemeinsam kämpfen.

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Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 14. Dezember 2016 - 22:31
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