Prag - Was das Bier in der Kneipe, der Knödel auf dem Teller und die Prager Burg bei einem Stadtrundgang ist, das ist zweifellos die Laterna magika im Bereich Abendunterhaltung und Kultur: nämlich ein Programmpunkt, ohne den einem Prag-Besucher defintiv etwas ganz Besonderes entgehen würde. Dabei erfindet sich die Laterna seit über 50 Jahren immer wieder neu.
Die damals vollkommen neue Theaterform der Laterna magika wurde erstmals 1958 im tschechoslowakischen Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel vorgestellt und schlagartig zu einem Welterfolg.
Sicherlich auch deshalb, weil auf Sprache als Ausdrucksform weitgehend verzichtet wird und stattdessen die Handlung mithilfe einer eindrucksvollen Kombination von Filmprojektionen, Schauspiel, Tanz, Pantomime, Musik und Lichteffekten entwickelt wird: kurzum Multimedia, auch wenn es den Begriff damals so noch nicht gab.
Seit dem Jahr 2010 ist die Laterna magika Bestandteil des Prager Nationaltheaters. In dieser Zeit hat sie erfolgreich einige neue Stücke auf die Bühne gebracht, wie zum Beispiel "Antikódy" (basierend auf Václav Havels experimenteller Poesie), "Human Locomotion" oder jüngst im Jahr 2015 das Schauspiel "Die erstaunlichen Reisen des Jules Verne".
Das aktuelle Repertoire bilden sechs sehr unterschiedliche Stücke: Die bereits genannten "Reisen des Jules Verne" und "Human Locomotion", darüber hinaus das tschechische Kinderstück "Soweit ich sehen kann", "Legenden des magischen Prag", "Cocktail 012 - The Best of" sowie "Der zauberhafte Zirkus" - der seit fast 40 Jahren laufende Klassiker der Laterna magika. (nk)