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Pressemitteilungen | 27.9.2017
22. Ausgabe des Theaterfestivals findet vom 19. November bis zum 1. Dezember statt

Das Prager Theaterfestival deutscher Sprache lädt zu außergewöhnlichen Inszenierungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg ein.

Die diesjährige 22. Ausgabe des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache findet vom 19. November bis zum 1. Dezember statt. Verschiedene Prager Bühnen, darunter erstmals auch der multifunktionale Raum Forum Karlín, zeigen einen Überblick der beeindruckendsten Theaterproduktionen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Auf Einladung von Jitka Jílková, der Direktorin des Festivals, und dem Festivaldramaturgen Petr Štědroň reisen acht Theaterinszenierungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Tschechien nach Prag. Um der Anfrage der Besucher zu entsprechen, werden einige Inszenierungen gleich zwei Mal zu sehen sein. Damit auch Zuschauer, die kein Deutsch verstehen, auf ihre Kosten kommen, werden wie in den Vorjahren alle Aufführungen ins Tschechische gedolmetscht.

Im Vorfeld des Festivals findet am Sonntag, den 12. November ein Theaterausflug nach Deutschland zu einer Aufführung des Schauspiels Tiefer Schweb in der Inszenierung des bekannten Schweizer Theaterregisseurs Christoph Marthaler statt.

Feierlich eröffnet wird das Festival am 19. November mit zwei Eröffnungsvorstellungen: Ab 17.00 Uhr ist im Forum Karlín – einem für das Theater eher atypischen Raum – die innovatorische und ästhetisch vollendete Inszenierung des Stückes Hell. Ein Augenblick in der Regie von Kay Voges zu sehen. Der imaginative Theateressay über die Vergänglichkeit und den Sinn des Lebens, an der Grenze zwischen Theater und Fotografie, entführt die Zuschauer in eine gigantische Dunkelkammer, wo der berühmte Fotograf Marcel Schaar vor den Augen des Publikums einzigartige Fotografien, auf denen er für einen Moment den Lauf der Zeit anhält, erschafft. Um 20.00 Uhr beginnt auf der Neuen Szene des Nationaltheaters die Vorstellung des optisch nicht minder ansprechenden Stückes Das Licht im Kasten aus der Feder der Nobelpreisträgerin und lebenslangen Modeliebhaberin Elfriede Jelinek. Mode steht auch im Mittelpunkt ihres Stückes. Gleichzeitig macht Jelinek darin auf die Grenzen der Konsumgesellschaft aufmerksam, sieht hinter die Kulissen der schillernden Boutiquen und beschäftigt sich mit dem Streben nach vollendeter Schönheit. Wie immer nimmt die Autorin dabei eine ironische und kritische Haltung gegenüber der Welt wie auch sich selbst gegenüber ein.

Die Schweizer Theaterszene ist in diesem Jahr durch eine Inszenierung des Zürcher Theaters Neumarkt mit dem Titel Bilder deiner grossen Liebe unter der Regieführung von Tom Schneider vertreten, die im Studio Hrdinů zu sehen sein wird. Die Inszenierung verwandelt den Roman des großen und frühzeitig verstorbenen Prosaautors Wolfgang Herrndorf in eine Mischung aus Theatervorstellung und Rockkonzert. In der Hauptrolle tritt die bekannte Theater- und Filmdarstellerin Sandra Hüller auf. Das tschechische Publikum begeisterte die Schauspielerin zuletzt in dem für den Oscar nominierten Streifen Toni Erdmann. Teil des Programms ist auch ein tschechischer Beitrag: Fassbinders Melodram Angst essen Seele auf in der Regie von Jan Frič, der in diesem Jahr mit dem Josef-Balvín-Preis für die beste Inszenierung eines deutschsprachigen Theatertextes ausgezeichnet wurde. Die heitere Kabarettkomödie aus dem Repertoire des Nationaltheaters Brünn spielt mit Ikonen und Klischees der Popkultur und enthüllt dabei mit viel Humor eine Welt, in der Neid, Reserviertheit und Niedertracht vorherrschen.

Das Drama Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz unter der Regieführung von Milo Rau oszilliert an der Grenze zum Dokumentartheater. Das Drama macht auf die um humanitäre Krisen entstehende „Industrie“ aufmerksam und stellt ein klares Statement dar, das einen völlig neuen Blick auf das aktuelle Zeitgeschehen präsentiert. Die Hauptdarstellerin Ursina Lardi dürfte vielen Fernsehzuschauern und Krimiliebhabern bekannt sein. Aufgeführt wird das Stück im Theater Divadlo Archa in deutscher und französischer Sprache mit tschechischen und deutschen Untertiteln.

Einen interessanten Beitrag bildet die Inszenierung des Schauspiels Hannover Macht und Widerstand, mit der der tschechische Regisseur Dušan David Pařízek ein erneutes Zeichen in der Welt des deutschen Theaters setzt. Die Erstinszenierung des Romans des zeitgenössischen Schriftstellers Ilja Trojanow zeigt zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Realität: aus der Sicht eines jahrelang gefangen gehaltenen Dissidenten sowie aus der Perspektive seines autoritären Peinigers. In den Hauptrollen exzellieren Samuel Finzi und Markus John, die aus zahlreichen Filminszenierungen bekannt sind.

Seinen Höhepunkt erreicht das Festival am 1. Dezember im Theater Divadlo na Vinohradech mit der starbesetzten Inszenierung des Stückes Hotel Europa oder Der Antichrist in der Regie von Antú Romero Nunez aus dem Repertoire des Wiener Burgtheaters. In den Hauptrollen des Projekts frei nach Joseph Roth sind Katharina Lorenz und Fabian Krüger zu sehen.

Der Ticket-Vorverkauf im Rahmen der 22. Ausgabe des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache beginnt am 1. November 2017 auf dem Portal Ticketpro. 

 

Hauptprogramm der 22. Ausgabe des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache

 

Ne / So 12. 11. – DIVADELNÍ VÝLET / THEATERAUSFLUG

Münchner Kammerspiele

Christoph Marthaler: TIEFER SCHWEB, R: Christoph Marthaler

 

Ne / So 19. 11. – Forum Karlín

Theater Dortmund                            

Kay Voges: HELL. EIN AUGENBLICK / JAS. OKAMŽIK, R: Kay Voges

 

Ne, Po / So, Mo 19. – 20. 11. – Nová scéna

Düsseldorfer Schauspielhaus           

Elfriede Jelinek: DAS LICHT IM KASTEN / SVĚTLO V KRABICI, R: Jan Philipp Gloger

 

Út, st / Di, Mi 21. – 22. 11. – Studio Hrdinů

Theater Neumarkt, Zürich                

Wolfgang Herrndorf: BILDER DEINER GROSSEN LIEBE / OBRAZY TVÉ VELKÉ LÁSKY, R: Tom Schneider

 

Čt / Do 23. 11. –  Divadlo pod Palmovkou

CENA JOSEFA BALVÍNA / JOSEF BALVÍN-PREIS

Národní divadlo Brno, Divadlo Reduta

Rainer Werner Fassbinder: STRACH JÍST DUŠI / ANGST ESSEN SEELE AUF,

R: Jan Frič

 

Pá / Fr – 24. 11. – Jatka78

Bewegtbildtheater, Luxemburg         

Gerlind Reinshagen: DIE FRAU UND DIE STADT / ŽENA A MĚSTO,

R: Johannes Conen

 

So, ne / Sa, So 25. – 26. 11. – Nová scéna

Schauspiel Hannover                       

Ilija Trojanow: MACHT UND WIDERSTAND / MOC A VZDOR,

R: Dušan David Pařízek

 

So, ne / Sa, So 25. – 26. 11. – Divadlo Archa

Schaubühne Berlin                           

Milo Rau: MITLEID / SOUCIT, R: Milo Rau

 

Pá / Fr 1. 12. – Divadlo na Vinohradech

Burgtheater Wien                              

Joseph Roth: HOTEL EUROPA ODER DER ANTICHRIST / HOTEL EVROPA ANEB ANTIKRIST, R: Antú Romero Nunes

 

Informationen zum Prager Theaterfestival deutscher Sprache

Das Festival bietet jedes Jahr einen anspruchsvollen Überblick zeitgenössischer Theaterinszenierungen und –projekte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, d.h. aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg sowie Lichtenstein. Das Festival arbeitet mit namhaften Theaterensembles und Kunstschaffenden zusammen und legt großen Wert auf hohes künstlerisches Niveau. Im Rahmen des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache wird alljährlich der Josef-Balvín-Preis (der nach dem langjährigen Dramaturgen des Festivals benannt ist) für die beste tschechische Inszenierung eines deutschsprachigen Theatertextes verliehen, wobei die preisgekrönte Produktion in das Festivalprogramm aufgenommen wird.

In diesem Jahr findet bereits die 22. Ausgabe des Festivals statt, das 1996 unter dem Namen Deutsches Theater in Prag von dem tschechischen Schriftsteller und Theaterautor Pavel Kohout gegründet wurde. 1997 übernahm Jitka Jílková die Leitung des Festivals, wofür sie mit dem deutschen und österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wurde.

Das Festival ist in erster Reihe für tschechische Zuschauer bestimmt, die auch einen großen Teil der Zuschauer ausmachen. Alle Aufführungen werden übertitelt oder über Kopfhörer verdolmetscht. Deshalb stehen die Produktionen auch Besuchern offen, die keine Deutschkenntnisse besitzen (tschechische Produktionen werden ins Deutsche verdolmetscht).

Autor:
Pressemitteilung von theater.cz vom 27.9.2017
Bildnachweis:
Theater.cz

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