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Prag | Rubrik: Reise | 24.6.2014

Stadtrundgang durch Prag auf dem Königsweg

Die klassische Besichtigungstour zu Fuß durch die Prager Altstadt zur Burg

  • Gemeindehaus am Platz der Republik

Prag - Der Königsweg bezeichnet den Weg, den in Prag die Könige zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert auf dem Weg zu ihrer Krönung zurücklegten. Dabei wurden sie vom den Straßenrand säumenden Volk bejubelt.

Doch sicherlich erfreuten sich die Könige in spe auch an den schönen Häusern, die zu diesem Anlass prachtvoll geschmückt waren.

Heutzutage gibt es in Tschechien keine Könige mehr zum Bejubeln. Eigentlich ist es aber sowieso viel interessanter, diesen Weg selbst entlang zu gehen. Auch wenn die Häuser nicht so verziert sind wie damals, sind sie immer noch schön anzusehen. Der Weg führt nämlich an vielen berühmten Gebäuden der Stadt vorbei.

12.30 Uhr Obecní dům und Prašná brána (Gemeindehaus und Pulverturm)

Die Tour beginnt am Gemeindehaus der Stadt Prag, tschechisch Obecní dům, das an der Stelle des ehemaligen Königshofes steht. Von dort gehen Sie durch den gotischen Pulverturm, Prašná brána. Dieser wurde 1475 als ein repräsentatives Stadttor erbaut und war mit dem Königspalast verbunden. Später wurde darin Schießpulver gelagert, woher der heutige Name rührt. Der König wurde am Krönungstag von verschiedenen Würdenträgern der Stadt an dieser Stelle begrüßt.

12.33 Celetná (Zeltnergasse)

Wenn Sie das Tor passiert haben, kommen Sie auf der Celetná heraus. Sie ist eine der ältesten Straßen Prags. Viele Gebäude sind Prachtbeispiele von Barock, andere lassen gotische Einflüsse erkennen. An der Ecke zum Obstmarkt (Celetná/Ovocný trh) befindet sich das kubistische „Haus zur schwarzen Muttergottes“.

12.39 Uhr Staroměstské náměstí (Altstädter Ring)

Die Celetná führt Sie direkt auf den Staroměstské náměstí. Auf der linken Seite ragen die markanten Türme der Teynkirche über dem „Haus zur Steinernen Glocke“ und den angrenzenden Gebäuden hervor. An der Teynkirche nahm der König in spe Loyalitätsbekundungen der Karlsuniversität entgegen.

12.44 Uhr Malé náměstí und Karlova (Kleiner Ring und Karlsgasse)

Über den Malé náměstí gelangen Sie auf die Karlova. Dieser windigen, kleinen Straße, die meistens von zu vielen Touristen bevölkert ist, folgen Sie bis zur Karlův most.

12.58 Uhr Karlův most (Karlsbrücke)

Die Karlsbrücke gilt als Wahrzeichen der Stadt Prag. Im 14. Jahrhundert erbaut, ist sie eine der ältesten Steinbrücken Mitteleuropas. Der Brückenturm hatte ursprünglich eine defensive Funktion; heute verleiht er der Brücke sein besonderes Flair. 1527 sollen bei der Krönung Ferdinands I. vier Männer in die Moldau gesprungen sein, wobei einer dabei ums Leben gekommen sein soll.

13.07 Uhr Mostecká (Brückengasse)

Nachdem Sie die Karlsbrücke überquert haben, gelangen Sie auf die Mostecká und befinden sich auf der Kleinseite, Malá strana. Hier bekam der König in spe die Schlüssel der Stadt vom Bürgermeister ausgehändigt. Die barocken Fassaden der Mostecká bieten eine schöne Kulisse.

13.11 Uhr Malostranské náměstí, Nerudova, Pohořelec (Kleinseitner Ring, Nerudagasse)

Der Weg wird über den Malostranské náměstí, die Nerudova, bis zum Pohořelec fortgesetzt. Im 17. Jahrhundert begannen Jesuiten damit, den Malostranské náměstí zu modifizieren, um ein katholisches Stadtviertel entstehen zu lassen. Aus einfachen, mittelalterlichen Häusern wurden barocke und später klassizistische Prachtbauten. Die überschwängliche barocke St. Nikolaikirche dominiert den Platz.

13.42 Uhr Loretánská, Hradčanske náměstí (Lorettoplatz, Burgviertel)

Sobald Sie Pohořelec erreicht haben, haben Sie die höchste Steigung des Weges bewältigt. Biegen Sie in die Loretánská ein. Von dort können Sie nach kurzer Zeit die Burg vor ihnen auftauchen sehen. Folgen Sie der Straße bis zum Hradčanske náměstí. Die Arkadengänge der Häuser bieten an heißen Sommertagen willkommene Schattenplätze.

14.00 Uhr Pražský hrad und Katedrála Sv. Víta (Hradschin und Veitsdom)

Im Veitsdom im Inneren des Burgareals fand dann die Krönung statt. Dabei wurden dem König Reichsinsignien wie die Wenzelskrone, der Reichsapfel und das Zepter verliehen.

Der Bau der gotischen Kathedrale begann im 14. Jahrhundert; allerdings betrug die Bauzeit mehr als 600 Jahre.

Nachdem man den Aufstieg zur Burg geschafft hat, sich nun aber niemand mehr findet, der einen krönen würde, muss man sich eine andere Belohnung verschaffen. Dazu bietet sich die Burggalerie an, die sich im nördlichen Teil des Hradschin befindet. Rudolf II. trug viele der Kunstwerke im 16. Jahrhundert zusammen. Zu dieser Zeit war es die größte Kunstsammlung Europas. Der reguläre Preis für den Eintritt in die Gemäldegalerie beträgt 100,- CZK.

Im Alten Königspalast (Starý Královský palác) können Sie anschließend eine Ausstellung zur Geschichte der Prager Burg besuchen. Verpassen Sie nicht, den gotischen "Vladislavský sál" zu besichtigen, wo die Wahl des Königs stattfand und auch Bankette gegeben und Reitturniere ausgetragen wurden. Pferde galoppierten zu entsprechenden Anlässen an der Nordseite des Saals nach oben.

Ebenso lohnt sich ein Blick von der Terrasse auf der östlichen Seite. Über eine Treppe gelangen Sie zum Ludwigsflügel und zur Böhmischen Kanzlei, wo 1618 die Statthalter des Königs aus dem Fenster gestürzt wurden.

Mit einem Kombinationsticket der Kategorie B kann man neben der Ausstellung zur Geschichte der Prager Burg und dem Alten Königspalast auch die St.-Vitus-Kathedrale, die St.-Georgs-Basilika, das Goldene Gässchen, den Pulverturm und das Palais Rosenberg besuchen. Das Ticket kostet regulär 350,- CZK.

Nordwestlich des Burggrabens finden Sie die "Zlatá ulička", deren kleine Handwerkerhäuschen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut wurden. Den Namen erhielt das Gässchen angeblich aufgrund von Alchemisten, die sich hier bemühten Gold herzustellen. Falls Sie kein Kombiticket gekauft haben oder gerne noch einmal durch das "Goldene Gässchen" spazieren wollen, können Sie das von November bis März nach 16 Uhr und von April bis Oktober nach 17 Uhr tun, dann ist nämlich der Eintritt kostenlos.

In nördlicher Richtung liegt die Straßenbahnhaltestelle Pražský hrad. Zwar fuhren die Könige nach ihrer Krönung nicht mit der Straßenbahn zurück zum Náměstí Republiky, sicherlich hätten Sie es aber auch nicht ausgeschlagen, denn man ist in 13 Minuten dort.

Fahren Sie mit der Linie 22 bis Malostranská und steigen Sie in die Linie 5 um. Diese bringt Sie von Malostranská in sechs Minuten zurück zum Náměstí Republiky. (soh)

Autor: Sophia Hoeff
Zuletzt aktualisiert: 16.3.2016

Info

Nám. Republiky (Ausgangspunkt der S

Region: Hauptstadt Prag (Hlavní město Praha)

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Die Region

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