Prag - Wenn Roman Týc mit dem Gesetz in Konflikt kommt, geht es meist um eine seiner provokanten Performances. Nun muss sich der Konzeptkünstler wegen Beleidigung und Angriff gegen Amtspersonen verantworten, wie das Tschechische Fernsehen (Prag) berichtete.
Er soll in der Nacht zum Donnerstag in Prag Mitarbeiter der Städtischen Polizei zunächst verbal und später auch tätlich angegriffen haben.
Der Zwischenfall ereignete sich in der Innenstadt, als Týc zufällig Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen den Polizisten und einer Passantin wurde. Nach Darstellung der Beamten habe er sich unaufgefordert für die Frau eingesetzt und sei aggressiv geworden. Ihm drohen unter Umständen bis zu vier Jahre Haft.
In einer Stellungnahme an die Medien stritt Týc die Vorwürfe ab und beschrieb den Vorfall aus seiner Sicht. Er habe eine Gruppe von Polizisten gesehen, die um eine weinende Frau standen und diese anschrien. "Ich forderte sie auf, sich anständig zu verhalten, woraufhin mir gesagt wurde, dass ich mich nicht einmischen soll", so Týc.
Als er das Vorgehen der Polizisten als "unangemessen" kritisierte, soll einer der Polizisten ihn angegriffen und zu Boden geworfen haben. Anschließend sei er gewaltsam in den Streifenwagen gebracht und zum Verhör auf die Wache gefahren worden, wo er den Großteil der Nacht verbrachte.
Der 38-jährige Künstler, mit bürgerlichem Namen David Hons, wurde erst vor wenigen Tagen zu einem Monat Freiheitsentzug verurteilt und sollte die Strafe ursprünglich am (heutigen) Freitag antreten. Grund war seine viel beachtete Kunstaktion, bei der er 2007 rund 50 Fußgängerampeln in Prag mit witzigen, zum Teil obszönen Symbolen überklebte.
Týc weigerte sich, das Bußgeld von umgerechnet rund 2500 Euro zu entrichten und wählte stattdessen die Haftstrafe. Den entstandenen Sachschaden von rund 3000 Euro hatte er allerdings bezahlt. (gp)
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Rubrik: Kultur |
24.2.2012
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Roman Týc soll Polizisten angegriffen haben - Freiheitsentzug für Ampel-Performance
Tschechien Online, 24.2.2012
Autor:
Georg Pacurar
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