Prag - Die tschechischen Monarchisten haben gestern in Prag ihren traditionellen Dreikönigs-Umzug veranstaltet. Rund 30 Teilnehmer zogen begleitet von einer Blaskapelle vom Wenzelsplatz zur Burg.
Sie führten unter anderem Fahnen mit dem Bild von Kaiser Franz Joseph I. und der Aufschrift "Für die Monarchie" mit. Hauptvorzug der Monarchie sei, dass der Herrscher nicht in Parteikämpfe verwickelt sei und daher die freie Bürgergesellschaft am besten repräsentieren könne, sagte Organisator Petr Placák.
Der Gedanke an eine Wiedereinführung der Monarchie sei derzeit ganz aktuell, so Placák: „Wir müssen doch nur einen Blick auf die heutige Politikszene in Tschechien - 16 Jahre nach der Wende - werfen: Wir dachten, alles würde mit der Zeit kultivierter, aber es wird immer schlimmer.“
Am Abend wurde der nach dem Habsburger-Kaiser Ferdinand dem Gütigen benannte Preis für allgemeine Anständigkeit vergeben, der in diesem Jahr an den Prager Dichter František Pánek ging.
Die tschechische monarchistische Partei "Böhmische Krone" (Koruna česká) distanzierte sich von der teils satirisch gemeinten Aktion: Humor dürfe nur Zutat, nicht aber der Hauptinhalt von Politik sein, so deren Parteivorsitzender Václav Srb. Premierminister Jiří Paroubek bezeichnete die Wiedererrichtung der Monarchie als interessante, aber unrealistische Idee. (nk/gp)
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Rubrik: Politik |
9.1.2006
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Habsburgisch-humoristischer Dreikönigs-Umzug zur Prager Burg
Tschechien Online, 9.1.2006
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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