Prag - Die letzten Monate in den einschlägigen Prager Clubs gleichen einer Konzertreise in die Geschichte des Rap – und mit dem aktuellen Hochkaräter ist im Mai nun die Schwelle zur Neuzeit erreicht.

Busta Rhymes hat wie kein Zweiter den Sound der späten 90er und frühen 2000er Jahre geprägt und die Ankunft des Hip-Hop im Mainstream repräsentiert.

Es gibt nur wenige Persönlichkeiten, die es schaffen, den Nerv der Masse zu treffen und zugleich von notorischen Realkeepern und geschmackssicheren Fachkritikern mit Spannung erwartet werden.

Busta Rhymes spielt diesbezüglich in derselben Liga wie vielleicht noch ein Jay-Z, Kanye West oder Eminem. Und wer jetzt immer noch Schwierigkeiten mit der genauen Einordnung des Herrn Rhymes hat: „Woo Hah!! Got You All in Check", „Break ya Neck“, „Make it Clap“. Spätestens jetzt sollte jeder die charakteristische Stimme wieder im Ohr haben – und für die nächste halbe Stunde den sprichwörtlichen Wurm in selbigem.

Busta Rhymes begann seine Karriere mit der Combo Leaders of the New School, die 1992 die Gelegenheit bekam auf A Tribe Called Quests „Scenario“ zu performen. Die Erfolgsgeschichte des New Yorkers hat seitdem keine Einbrüche zu verzeichnen. 2006 platzierten seine Fans ihn mit dem Album „The Big Bang“ auf der Nummer 1 der amerikanischen Billboard-Charts und auch aktuelle Gassenhauer wie „Arab Money“ waren trotz der allgemein sinkenden Verkaufszahlen noch kommerzielle Erfolge.

Die Live-Qualitäten des 38-jährigen sind unbestritten und trotz gelegentlicher cholerischer Anwandlungen, die so manchem Konzertbesucher schon eine eher unangenehme Erinnerung an den Abend beschert haben, würde sich kein halbwegs interessierter Rap-Fan eine Busta Rhymes-Show in der eigenen Stadt entgehen lassen. (kw)