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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Gastronomie | 20.11.2008
Am 22. November wird die legendäre Konditorei Myšák wieder eröffnet

Prag - Freunde der Zuckerbäcker-Kunst sollten sich den 22. November ganz dick im Kalender anstreichen. An diesem Samstag nämlich wird die legendäre Konditorei Myšák in der Prager Vodičkova-Straße wieder eröffnet - nach mehr als 20-jähriger Unterbrechung.

Die neuen Pächter haben ehrgeizige Pläne. Sie wollen an die Tradition des 1910 gegründeten Hauses anknüpfen, das jahrzehntelang zu den feinsten gastronomischen Adressen der tschechischen Hauptstadt gehörte.

Der Philosoph Tomáš Garrigue Masaryk, Gründer und erster Staatspräsident der Tschechoslowakei, zählte zu den Gästen des Myšák; ebenso die welberühmte Operndiva Emma Destinová. Sogar der erste kommunistische Staatschef der ČSSR, Klement Gottwald, soll Feingebäck zu besonderen Anlässen hier bestellt haben, als die Konditorei nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht war.

Am Donnerstag wurde das Lokal im rundum renovierten Neorenaissance-Gebäude zunächst einem engeren Kreis von Journalisten und Fachpublikum vorgestellt. Manager Peter Freiwald hob hervor, dass man die Tradition des Hauses sowohl mit Bezug auf die gastronomische Qualität als auch stilistisch und atmosphärisch zeitgemäß fortsetzen wolle. Geplant seien unter anderem Musikprogramme abends.

"Wir überlassen die Kreativität unseren Spitzen-Konditoren, wir haben die besten der Branche engagiert. Täglich werden etwa 15 unterschiedliche Arten von Torten hergestellt. Neben den traditionellen schweren Rezepturen wird man auch leichtere Obstvarianten bekommen", so Freiwald.

Als besondere Spezialitäten des Myšák gelten Marzipan-Rolladen und aus Marzipan modelliertes Obst, was der Gründer und Namensgeber František Myšák meisterlich berherrscht haben soll. Darüber hinaus dürfen sich die Gäste auf Sacher- und Schwarzwälder Torten freuen, auf Windbeutel, Karamellbecher und etwa 20 Sorten Sahne-Eis - eigens für diese Konditorei kreiert.

Preislich liegen die Leckereien teilweise unwesentlich über dem Prager Durchschnitt: Eis bekommt man schon für 25 Kronen (ein Euro) pro Kugel, und süße Teilchen sind ab 30 bis 70 Kronen zu haben.

Einen Besuch lohnt das Myšák sicher auch wegen des gelungenen Interieurs, handgefertigt in Tschechien, Italien, Belgien und den Niederlanden. "Bei der Rekonstruktion haben wir uns an Originalfotografien orientiert, die im Nationalen Technikmuseum erhalten geblieben sind", erklärte der mit der Gestaltung betraute Architekt Jan Špaček.

Etwa 30 Millionen Kronen (rund 1,2 Millionen Euro) wurden in die Renovierung und Einrichtung des Lokals investiert. Dabei war das Gebäude noch 2006 vom Einsturz gefährdet. "Als wir es übernahmen, gab es hier nur Tauben", erinnert sich Špaček an den Beginn der Renovierungsarbeiten. Davon ist heute natürlich nichts mehr zu spüren. Vielmehr erinnert das Myšák an den Glanz und die Eleganz der Belle Époque Anfang des 20. Jahrhunderts. (gp)

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