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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Politik | 13.12.2010
Aus Protest gegen zu niedrige Gehälter kündigen in bestimmten Regionen bis zu 90 Prozent der Krankenhausärzte

Prag - Hunderte Krankenhausärzte im ganzen Land hatten in den vergangenen Wochen bereits angekündigt, aus Protest gegen die schlechte Bezahlung einem Gewerkschaftsaufruf zur massenhaften Kündigung zu folgen und ihren Dienst zu quittieren.

Die Zahl der tatsächlich eingereichten Kündigungen liegt zwei Wochen nach Beginn der Protestaktion "Danke, wir gehen!" nun sogar noch über der Zahl der zuvor unterschriebenen Ankündigungen. Das sagte der Vorsitzende der Berufsvereinigung LOK-SČL Martin Engel gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.

So hätten im Bezirk Vysočina bereits achtzig Prozent der Ärzte ihre Kündigung eingereicht, in der Stadt Nové Město in Südmähren sogar über neunzig Prozent. Da die Kündigungen in der Regel zum 31. Dezember wirksam werden, droht bei einer zweimonatigen Kündigungsfrist spätestens am 1. März 2011 vielerorts in Tschechien akuter Ärztemangel.

Gesundheitsminister Leoš Heger (TOP 09) hatte bereits im November auf einer Tagung der Ärztekammer gewarnt, dass im Falle, dass von den 16.000 Krankenhausärzten tatsächlich alle 7.000 Sympathisanten der Gewerkschaftsaktion ihre Kündigung einreichten, einige Krankenhausabteilungen und sogar ganze Krankenhäuser von der Schließung bedroht seien.

Das monatliche Einkommen eines Arztes in Tschechien liegt momentan bei 50.000 Kronen, was etwa dem Doppelten des tschechischen Durchschnittseinkommens entspricht. In einem offenen Brief an den Gesundheitsminister Leoš Heger fordern die Ärzte Löhne von mindestens 70.000 Kronen.

Am 20. Dezember soll die Zahl der Ärzte, die ihre Kündigung eingereicht haben, auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Pünktlich zum neuen Jahr haben die Arbeitgeber dann die Kündigungen auf ihrem Schreibtisch und müssen schnell handeln, um einen Kollaps der Krankenhäuser abzuwenden. (sp/nk)

Themen: Gesundheitswesen, Ärzte, Martin Engel

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