Prag - Strand und Prag - das sind zwei Dinge, die sich eigentlich ausschließen. Doch dies ist für die Prager noch lange kein Grund, auf Beach-Feeling zu verzichten.
Nach dem Vorbild von Paris oder Berlin machte man sich vor sechs Jahren daran, den Fehler von Mutter Natur zu korrigieren und schuf einen künstlichen Strand. Unweit vom Anděl wurden 500 Tonnen feinster weißer Sand am rechten Moldauufer aufgeschüttet, so dass ein 200 Meter langes Strandareal entstand. Dieses lockt seither jährlich bis zu 40.000 Besucher an, zumal der Eintritt gratis ist und man nur für die Liegestühle 50 Kronen bezahlen muss.
So lässt es sich wunderbar entspannen - bei herrlicher Aussicht auf das Tanzende Haus und den Vyšehrad, welche sich links und rechts von Stand auf der anderen Seite des Flusses befinden. Wem das Herumliegen in der Sonne zu langweilig wird, der kann sich bei Volleyball, Pétanque oder Badminton sportlich betätigen. Oder man begibt sich in das karibisch anmutende Restaurant inmitten des Areals. Dort kann man mexikanische Köstlichkeiten genießen oder sich auf der oberen Etage bei einem Cocktail etwas kühlen Wind um die Nase wehen lassen.
Auch abends wird es nicht langweilig. Im hinteren Teil des Strands befindet sich nämlich eine kleine Bühne, wo Musikgruppen ihr Können darbieten oder thematische Abende stattfinden, etwa eine "Street Dance Night". Wer es lieber etwas ruhiger mag, für den bieten sich die Open-Air-Kino-Vorstellungen an. Als besonderes Extra bieten die Betreiber auch Hochzeiten am Stand an.
Zu erreichen ist der Stand entweder indem man mit der Straßenbahn bis Výtoň fährt und dann über die Eisenbahnbrücke geht, oder man marschiert von der Smíchover Seite ab Na Knížecí/Anděl direkt zur Moldau. (mk)