Prag - Der Sieger des ersten öffentlichen Ausschreibungsverfahrens seiner Art in Tschechien steht fest: Die Firma Elkoplast Slušovice erhält als einziges Unternehmen die Lizenz, um in Tschechien Cannabis für medizinische Zwecke anzubauen.
Wie die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes heute berichtet, hat die in der Region Zlín ansässige GmbH mit 68 Kronen pro Gramm (zzgl. MwSt.) den niedrigsten Lieferpreis angeboten und daher vom Staatlichen Institut für Arzneimittelkontrolle (SÚKL) den Zuschlag für den millionenschweren Auftrag bekommen.
Beworben hatten sich um die Anbaulizenz und den Auftrag, insgesamt 40 Kilogramm medizinischen Hanf zu einem finanziellen Volumen von maximal 4,2 Millionen Kronen zu liefern, insgesamt vier Firmen, und alle vier Bewerber hatten die Grundvoraussetzungen erfüllt.
Die für die Vergabe der Lizenz zum legalen Hanfanbau zuständige SAKL (Staatliche Agentur für Cannabis zu medizinischen Zwecken), die dem SÚKL unterstellt ist, hatte daher bereits Anfang Dezember bekannt gegeben, dass der Preis das entscheidende Kriterium für die Auftragsvergabe sein werde.
Die "branchenfremde" Firma Elkoplast Slušovice, die sich sonst mit der Herstellung von Abfallcontainern, Tanks, Behältern und weiteren Produkten aus Kunststoff und Stahl befasst, hatte bereits im vergangenen Jahr eine Ausschreibung für den Import von medizinischem Cannabis gewonnen und durfte die Trockenmasse aus Holland einführen.
Ein Gramm aus Holland importierte Trockenware kostet in Tschechien jedoch derzeit etwa 300 Kronen. Erklärtes Ziel der aktuellen Ausschreibung und der Lizenz zum Anbau im Inland war es, den Preis deutlich zu senken. Für die Patienten in den Apotheken erhältlich dürfte das tschechische Gras voraussichtlich Mitte kommenden Jahres sein. (nk)