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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Politik | 11.7.2007
Senatorin Janáčková bezeichnet veröffentlichten Tonbandmitschnitt als "manipuliert"

Ostrava/Prag - Auf dem Internetserver der Bürgerinitiative Romea wurde gestern der Mitschnitt einer Rede der unabhängigen Senatorin Liana Janáčková (Foto) aus dem Wahlkreis Ostrava veröffentlicht.

Darin heißt es: „Ich bin leider ein Rassist. Ich bin gegen jede Form der Integration von Zigeunern, so dass sie flächendeckend im Bezirk sind. Wir haben uns leider den Stadtteil Bedříšek ausgesucht, wo sie nun sein werden - ruhig mit einem hohen Zaun und Strom, das ist mir egal. Das werde ich auch ruhig in die ganze Welt hinausschreien.“

Seitdem die rechtsextremen tschechischen Republikaner samt ihrem damaligen Chef Miroslav Sládek in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwunden sind, hat es solche gegen die Roma-Minderheit gerichteten Töne von Parlamentariern in der tschechischen Politik nicht mehr gegeben, urteilt die in Prag erscheinende Tageszeitung Lidové noviny.

"Ich sage, was ich denke, und dahinter stehe ich"

Der etwa ein Jahr alte Mitschnitt stammt aus einer lokalpolitischen Sitzung zum Thema Wohnungspolitik des Ostrauer Kreisamts Mariánské Hory und Hulváky, wo Janáčková Bürgermeisterin ist. Bei Bedříšek handelt es sich um eine große Roma-Siedlung.

In Besitz des Mitschnitts gelangte die Bürgerinitiative Romea durch den ODS-Lokalpolitiker Radomír Michniak, der die Aufnahme kürzlich nach eigenen Angaben „im Briefkasten“ entdeckt habe. Einige Roma-Verbände erwägen nun, eine Strafanzeige gegen Janáčková einzureichen.

Die Senatorin und Bürgermeisterin selbst wies den Vorwurf des Rassismus zurück. Es handele sich bei der Aufnahme um ein „schwere Manipulation“, hinter der vermutlich lokalpolitische Auseinandersetzungen stünden. Das Motto auf ihrer persönlichen Homepage, Lianajanackova.cz, lautet freilich: "Ich sage, was ich denke, und dazu stehe ich".

Janáčková war es im vergangenen Monat zusammen mit Unabhängigen und Kommunisten gelungen, die Koalition aus ODS, ČSSD und KDU-ČSL abzulösen. Daraufhin war sie wieder zur Bürgermeisterin gewählt worden. Ihr Vorgänger war Radomír Michniak. (nk/gp)

Themen: Liana Janáčková, Roma, Rassismus, Ostrava

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