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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Bildende Kunst | 21.11.2012
Jan-Švankmajer-Ausstellung noch bis zum 3. Februar 2013 im Prager Haus zur Steinernen Glocke

Prag - Luís Buňuel + Walt Disney = Jan Švankmajer. Diese Formel soll Miloš Forman einmal in den USA aufgestellt haben, um seinen Landsmann und Regisseurkollegen zu definieren. Heute bedürfte es solcher Formeln nicht mehr. Švankmajer gehört international zu den bekanntesten tschechischen Künstlern.

Regisseure wie Terry Gilliam und Tim Burton zählen ihn zu ihren Vorbildern. Seine Werke sind in allen bedeutenden Kunstsammlungen der Welt vertreten, darunter die Londoner Tate Gallery. Nun widmet die Städtische Galerie Prag Švankmajer eine Sonderschau.

Unter dem Titel „Möglichkeiten des Dialogs“ (Možnosti dialogu) sind im Haus zur Steinernen Glocke bis Anfang Februar Werke aus allen Schaffensperioden des 1934 geborenen Künstlers zu sehen, der als wichtigster Vertreter des späten tschechischen Surrealismus gilt.

Schon im Treppenaufgang begrüßen einen Skulpturen, die wie Fabelwesen anmuten und aus Knochen, ausgestopften Tierteilen und allen möglichen anderen Materialien zusammengesetzt sind. Sie bereiten auf die Bandbreite der Ausstellung vor, die Filmausschnitte, selbstgefertigte Puppen und Kulissen sowie Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und auch "taktile Objekten umfasst. Darüber hinaus sind auch Werke zu sehen, die Švankmajer ausschlaggebend beeinflusst und inspiriert haben.

Auf unterschiedlichste Weise wird der Besucher so mit den Themen konfrontiert, die Švankmajer anspricht, wie die Traum-Thematik, Erotik oder Kindheit. Die Atmosphäre ist deshalb geladen mit unterschiedlichsten menschlichen Gefühlen, vor allem aber Angst, Liebe und Konflikt.

Der Untertitel der Ausstellung - Zwischen Film und schöner Kunst“ (Mezi filmem a volnou tvorbou) - ist auch der Titel eines von ihm produzierten Kurzfilms aus dem Jahr 1982 und lenkt den Fokus so auf das Genre, für das der einflussreichen Künstler besonders bekannt ist: den Film, insbesondere die Knetanimation. Dafür begeisterte er sich allerding erst nach seiner Ausbildung im Fachgebiet des Marionettentheaters an der „Prager Akademie der bildenden Künste“ und nach einer Anstellung bei der „Laterna Magika“. Preisgekrönt ist außerdem seine seine Adaption von „Alice im Wunderland“, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. (mk/gp)

Themen: Jan Švankmajer, Ausstellungen

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