Prag - Das Stadtgericht in Prag hat am Dienstag den 25-jährigen David Virgulák des Mordes an drei Prager Taxifahrern für schuldig befunden und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Wie tschechische Medien berichten, folgte das Gericht damit einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft.
Obwohl es keinen direkten Beweis für die Schuld des Angeklagten gab, sah das Gericht aufgrund einer Indizienkette dessen Schuld als erwiesen an.
Virgulák hatte die ihm zur Last gelegten Taten vor Gericht bestritten und die Anklage als auf polizeilichen Irrtümern beruhend bezeichnet, noch im Gerichtssaal legte er Berufung gegen das Verdikt ein, das damit noch nicht rechtskräftig ist.
Das Gericht hat keine Zweifel daran, dass Virulák in zwei Nächten im Februar und April 2014 insgesamt drei Taxifahrer während ihrer Nachtschicht erschoss. Seine letzten beiden Opfer tötete der Täter nacheinander in einer einzigen Nacht, jeweils mit einem Schuss in den Hinterkopf.
Seit April 2014 machte eine Sonderkommission der tschechischen Polizei Jagd auf den Serientäter. Das Motiv für die Tötungsdelikte blieb dabei lange unklar, ein vorrangig finanzielles Motiv schlossen die Ermittler Medienberichten nach eher aus.
Nach Überzeugung des Gerichts ermordete Virgulák die Taxifahrer jedoch, um sie zu berauben und sich von der Beute Drogen zu kaufen.
Virgulák war wegen seiner Drogensucht (insbesondere Crystl Meth, Heroin) und etlicher Eigentumsdelikte polizeibekannt, in seinem Strafregister waren 20 Einträge verzeichnet, ausnahmslos kleinere Ladendiebstähle.
Ins Visier der Ermittler geriet er, als bei ihm bei einer Personenkontrolle die Geldbörse von einem der Taxifahrer gefunden wurde, der kurz zuvor ermordet worden war. Seit Anfang November 2015 saß er in Untersuchungshaft. Die Tatwaffe hat die Polizei bis heute nicht gefunden. (nk)