Zlín/Prag - Dramatische Jagdszenen im Zlíner Zoo: Ein Wildschwein, das bereits etwa eine Stunde auf dem Gelände des Tierparks umhergeirrt war, wählte sich am vergangenen Donnerstag als Refugium vor dem Stress ausgerechnet das Gehege der afrikanischen Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta).
Der junge Keiler zeigt sich im Angesicht der lauernden Hyänen und unter völlig falscher Einschätzung der tatsächlichen Kräfteverhältnisse geradezu angriffslustig. Und tatsächlich, durch ein Loch im Maschendrahtzaun geht der Schwarzkittel selbst zur Attacke über. Eine tödliche Entscheidung, denn für ein Zusammentreffen mit einem der effizientesten Prädatoren der afrikanischen Savanne ist das in Böhmens Hain und Flur beheimatete Borstentier nicht gerüstet.
Im Gegensatz zu anderen afrikanischen Jägern, wie Löwen oder Leoparden, töten Tüpfelhyänen ihre Beute nicht, bevor sie sie fressen, sondern reißen ihre Opfer bei lebendigem Leibe in Stücke.
Wie die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Mladá fronta Dnes berichtet, wurde das Wildschwein schließlich von herbeigerufenen Mitarbeitern des Zoos erschossen, um dem Leiden des Tieres ein Ende zu bereiten - zu retten war es nicht mehr. (nk)