Prag - Der im vergangenen Jahr geflüchtete und inzwischen wieder festgenommene rechtskräftig verurteilte Mörder Rostislav Roztočil wird für seine Flucht vermutlich nicht bestraft werden.
Sein „Ausbrecherkollege“ Roman Čabrada, mit dem zusammen er geflohen war, war dabei für die gleiche Tat zu 30 Monaten Haft verurteilt worden.
Die Pilsener Staatsanwaltschaft habe ein entsprechendes Verfahren eingestellt, berichtete der Online-Dienst der Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag) gestern unter Berufung auf Roztočils Anwältin Božena Hokeová. „Das Verfahren wurde im Hinblick auf internationale Verträge eingestellt“, so Hokeová.
Das Landgericht Stuttgart hatte die Überstellung Roztočils an die tschechische Justiz im vergangenen Jahr an die Bedingung geknüpft, dass sein Fall neu aufgerollt werden müsse und er nicht für die Flucht bestraft werde.
Roztočil war nach seiner Flucht aus dem Pilsener Gefängnis über Wien nach Deutschland geflohen. Er war wegen des Mordes an einem ägyptischen Studenten im Jahr 1975 von tschechoslowakischen Gerichten verurteilt worden.
Roztočil beteuert bis heute seine Unschuld an dem Mord, der sich vor 30 Jahren ereignet hat. Im Dezember 2006 hatte ein tschechisches Gericht entscheiden, dass der Prozess gegen Roztočil neu aufgerollt wird. Die deutschen Behörden hatten eine Auslieferung Roztočils nach Tschechien mehrfach abgelehnt. Als Begründung führten sie an, Roztočil habe während des Prozesses vor 20 Jahren keine Möglichkeit gehabt sich zu verteidigen. Das Urteil war 1985 gesprochen worden. (nk/gp)
Nachrichten
Nachrichten
Rubrik: Panorama, Kriminalität |
14.2.2007
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"Kollege" erhielt für gleiche Tat 30 Monate Haft extra
Tschechien Online, 14.2.2007
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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Rubrik: Panorama, Kriminalität |
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Verurteilt für Mord am damaligen Bürgermeister von Röckingen
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