Teplice/Prag - Von einem "Zusammenprall der Kulturen" im nordböhmischen Heilbad Teplice berichtet die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer Freitagsausgabe.
Die in jüngster Zeit deutlich steigenden Zahlen arabischer Kurgäste aus Libyen, Kuweit, Katar oder Saudi-Arabien würden durch ihren anderen, "unangepassten" Lebensstil die öffentliche Ordnung der Stadt stören und so den Unmut der Teplicer Bürger und anderen Kurgäste auf sich ziehen.
Umgekehrt komme es auf tschechischer Seite inzwischen zu xenophoben Erscheinungen, so würden arabische Gäste und ihre verschleierten Frauen von örtlichen Gastronomen oft abgewiesen.
Im Rathaus von Teplice wurde daher am Mittwoch eine Sondersitzung abgehalten, bei der die Stadtführung und die Polizei gemeinsam mit Vertretern der Firmen, die die Aufenthalte für die arabische Klientel organisieren, über Strategien berieten, wie auch diese Kurgäste zur Einhaltung der öffentlichen Ordnung zu bewegen seien.
Anstoß erregen dem Bericht nach vor allem nächtliche Picknicks in den städtischen Parks, mit denen die Araber die Nachtruhe störten und anschließend zudem Berge von Müll in den Grünanlagen zurückließen. Ein weiteres Problem sei, dass die arabischen Kurgäste mit ihren Mietwagen die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdeten.
Helfen soll nun die muslimische Gemeinde, mit der vereinbart wurde, dass sie die Gäste aus Arabien bei den regelmäßigen Gebeten auf die örtlichen Vorschriften in Sachen öffentlicher Ordnung hinweisen soll. (nk)