Prag - In Zusammenarbeit mit der Polizei wollen tschechische Politiker verhindern, dass die rechtsextreme Nationalpartei wie angekündigt einen „Gedenkstein“ auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers für Roma in Lety bei Písek aufstellt.
Die Partei leugnet, dass es sich bei dem nationalsozialistischen Lager, in dem 1942/43 mehr als 300 Roma umgekommen waren, um ein KZ gehandelt habe.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Svatopluk Karásek, kritisierte das Vorhaben der rechtsextremen Partei als „Schändung eines Gedenkortes“. Er habe die örtliche Polizei daher angewiesen, Ermittlungen einzuleiten. Da es sich bei Lety um eine „Gedenkzone“ handele, könne dort ohne entsprechende Genehmigungen „nicht irgendein Stein aufgestellt werden“, so Karásek.
Er betonte, dass sich die Regierung auch weiterhin um eine Lösung der seit Jahren schwelenden Diskussion um Lety bemühe. Noch sei aber keine konkrete Lösung gefunden worden, wie man die auf dem ehemaligen KZ-Gelände betriebene Schweinefarm verlegen könne. Ziel der Regierung sei es aber, so Karásek, einen würdigen Gedenkort zu schaffen. (nk/gp)