Prag - Den gastronomischen Betrieben in Tschechien steht eine "Revolution" bevor, schreibt die in Prag erscheinende Wirtschaftszeitung Hospodářské noviny dieser Tage.

Grund: Auf den Speisekarten müssen bald Informationen über potenziell gefährliche Allergene erscheinen, die in den einzelnen Speisen enthalten sind und die bei Allergikern am häufigsten gesundheitliche Probleme hervorrufen.

Die strengen Vorschriften gelten dabei ausnahmslos für alle gastronomischen Einrichtungen, von Luxusrestaurants über Schulkantinen bis zum Hotdog-Verkäufer auf der Straße. "Es handelt sich dabei um die größten Veränderungen im Gastgewerbe seit dem EU-Beitritt vor zehn Jahren", urteilt Hospodářské noviny.

Die Gastronomen haben dabei verschiedene Möglichkeiten, um ihre Gäste über die in den jeweiligen Speisen enthaltenen am weitest verbreiteten Allergene wie Gluten, Soja oder Nüsse zu informieren.

So muss keineswegs unter jedem Gericht gleich in der Speisekarte eine Liste der in der Speise enthaltenen Allergene aufgeführt sein. Die Karte könne stattdessen auch einen Hinweis enthalten, dass die Bedienung auf Wunsch des Kunden in der Lage sei, Informationen über die in den Speisen enthaltenen Allergene zu gewähren.

Die Pflicht, über Allergene in den Speisen zu informieren, ist Bestandteil des neuen Lebensmittelgesetzes, das eine EU-Richtlinie umsetzt, die am 13. Dezember in Kraft tritt.

Die Einhaltung der neuen Bestimmungen wird Medienberichten nach jedoch erst ab dem neuen Jahr kontrolliert werden. Bei Verstößen drohen den Gastronomen nicht nur empfindliche Geldbußen, sondern unter Umständen auch gerichtliche Klagen ihrer Kunden. (nk)