Prag - Das Hotel- und Gaststättengewerbe in Tschechien stellt sich auf ein weiteres Krisenjahr ein. Wie das Tschechische Fernsehen (Prag) am Montag berichtete, rechnet die Assoziation der Hotels und Restaurants (AHR ČR) für 2010 mit Umsatzeinbußen von 27 Milliarden Kronen (rund 1,1 Milliarden Euro).

Dies entspreche einem Einbruch von acht Milliarden Kronen gegenüber dem laufenden Jahr.

Im besten Falle werde die Branche stagnieren, urteilt AHR-Generalsekretär Václav Starek: "Wenn wir die Talsohle schon erreicht haben sollten, dann wird die Entwicklung L-förmig aussehen."

Zu schaffen mache den Hoteliers nicht nur die Tatsache, dass infolge der weltweiten Wirtschaftskrise weniger Gäste nach Tschechien reisen. Auch wachse der Konkurrenzdruck in der Branche immer weiter. Allein in diesem Jahr entstanden landesweit 8000 neue Hotelzimmer.

Besonders ernst sei zurzeit die Lage in den Wintersportgebieten, wo aufgrund des Schneemangels mit einem drastischen Einbruch der Besucherzahl gerechnet werden müsse. Von der Krise weitgehend unbetroffen seien dagegen die Kurbetriebe.

Insgesamt werde nach Schätzungen der Assoziation der Ertrag pro Zimmer 2009 gegenüber vergangenem Jahr um etwa ein Drittel sinken.

Von der Krise betroffen sind auch die Restaurants und Gaststätten. Branchenvertreter kämpfen hier seit längerem - bislang erfolglos - für einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz, wie ihn Tschechien während seines EU-Ratsvorsitzes durchsetzen konnte und der in Deutschland bereits beschlossen wurde. (gp)