Prag - Angesichts stark rückläufiger Touristenzahlen will Prag seinen wichtigsten Wirtschaftszweig mit umfangreichen Investitionen unterstützen. Das Volumen der geplanten Maßnahmen betrage "mehrere hundert Millionen Kronen", berichtet das Wirtschaftsblatt Hospodářské noviny (Prag) am Montag.

Über die konkreten Projekte soll der Prager Magistrat Ende November entscheiden.

Eine vom Kulturbeauftragten Milan Richter (ODS) geleitete Kommission prüft zurzeit die Eingaben, die im Rahmen eines Ideenwettbewerbs vorgelegt wurden. Würden alle Vorhaben realisiert, beliefen sich die Kosten nach Angaben des Prager Haushaltsausschusses auf rund 40 Milliarden Kronen und erschöpften fast den gesamten Etat der tschechischen Hauptstadt für nächstes Jahr (47 Milliarden Kronen).

Neben Werbekampagnen im In- und Ausland stehen auch städtebauliche Projekte zur Diskussion. Eines davon sieht die Umgestaltung des Mariánské náměstí vor, einschließlich Renovierung des Neuen Rathauses und des Palais Clam-Gallas. Die Autoren planen darüber hinaus den Bau einer Tiefgarage sowie eine "Touristen-Pfütze" (Hospodářské noviny).

Diese soll sich kurz nach einem Gewitter in einem tiefer gelegenen Teil des Platzes bilden und wenige Minuten nach Ende des Regens wieder verschwinden, wenn das Wasser der "Pfütze" in die Moldau abgeleitet ist. Die Kosten des Vorhabens werden auf mindestens 700 Millionen Kronen veranschlagt, wobei die Stadt die Entwürfe der beteiligten Architektenbüros bereits 600.000 Kronen belohnt hat.

Von dem Umbau verspricht sich Ratsherr Milan Richter, der sich für das Projekt einsetzt, eine größere Attraktivität der "Goldenen Stadt". "Es könnte so ein Touristen-Anziehungspunkt werden", zitiert das Blatt den ODS-Politiker. (gp)