Prag - Der tschechische Auslandsgeheimdienst hat nach Recherchen der Tageszeitung Lidové noviny (Prag) versucht, "auf operativem Weg" an Dokumente zu gelangen, die den Staat im Restitutionsstreit mit verschiedenen Adelsfamilien hätten stärken können.
So habe das Team "Majetek" (Eigentum) auf Anordnung des stellvertretenden Polizeipräsidenten Jaroslav Machaný im Jahr 2004 beispielsweise in österreichischen Archiven nach Dokumenten gesucht, die hätten nachweisen sollen, dass Mitglieder der Adelsfamilie Kinský nicht als tschechoslowakische Staatsbürger geboren wurden.
Konkret sei es vor allem um die Nationalität von Franz Ulrich Kinsky gegangen, der 1936 geboren wurde und seit einigen Jahren mittels 157 Feststellungsklagen versucht, ehemaligen Familienbesitz im Wert von rund 40 Milliarden Kronen zurückzugewinnen - bislang erfolglos.
Der Versuch, an aussagekräftige Dokumente notfalls auf Geheimdienstwegen zu gelangen, sei allerdings zweifelhaft, so Lidové noviny, da vor Gericht nur Beweismaterial zugelassen wird, das auf legalem Weg erlangt wurde.
Verwundert über die Geheimdienstaktion in Sachen Adelsfamilien äußerte sich gestern auf Nachfrage auch der Direktor des tschechischen Militärgeheimdienstes Andor Sandor: "Solche Dokumente sollte der zivile Auslandsgeheimdienst meiner Meinung nach nicht auf operativem Weg sicherstellen." (gp/nk)
Nachrichten
Nachrichten
Rubrik: Panorama |
19.3.2007
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Auslandsgeheimdienst sollte Belege dafür finden, dass Franz Ulrich Kinsky nicht als Tschechoslowake geboren wurde
Tschechien Online, 19.3.2007
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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Rubrik: Kultur, Film |
16.04.2008
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