Cheb/Prag - Bei einer Routinekontrolle auf einem Vietnamesen-Markt wurde am Donnerstagvormittag ein tschechischer Zöllner von einem vietnamesischen Händler mit einem Messer niedergestochen und dabei schwer verletzt.

Der Vorfall ereignete sich in Vojtanov unweit des Grenzübergangs Vojtanov/Schönberg an der deutschen Grenze im Kreis Cheb.

Wie der Online-Dienst Novinky.cz (Prag) unter Berufung auf die Sprecherin der Zolldirektion in Pilsen meldet, ist der Zöllner inzwischen operiert worden. Sein Gesundheitszustand sei "sehr ernst".

Der 32-Jährige habe Stiche in den Bauch und den Hals erlitten. Dem Bericht nach hat auch der Angreifer Verletzungen davongetragen, als sich der Zöllner gegen die Messerattacke zu Wehr setzte und wird ebenfalls stationär in einem Krankenhaus behandelt. Die Kriminalpolizei hat in der Sache die Ermittlungen aufgenommen.

In Tschechien ist es bereits öfter zu ähnlichen Zwischenfällen bei Kontrollen auf den sogenannten Asia-Märkten gekommen. So hatten im Mai 2000 auf dem Markt in Železná Ruda beispielsweise vietnamesische Händler zwei Zöllner mit Stichwaffen angegriffen und verletzt.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich auch auf dem Markt in Lipový Dvůr in Aš im November 2004. Damals hatten Händler ebenfalls Mitarbeiter der Zollverwaltung angegriffen und verletzt, als diese die Stände kontrollieren wollten. Im August überfielen fünf Händler bei einer Kontrolle auf dem Dragon Markt in Cheb zwei Zöllner. Einer der Beamten erlitt dabei Verletzungen an Hals und Rippen. (nk)