Prag - Das tschechische Regierungskabinett hat die Entscheidung über den Zeitpunkt der Euro-Einführung verschoben.
Finanzminister Miroslav Kalousek (KDU-ČSL) sagte dazu in der politischen Diskussionssendung "Otázky Václava Moravce" im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT), eine Entscheidung, zu welchem Termin die Gemeinschaftswährung in Tschechien eingeführt werden soll, wäre im Herbst 2009 wünschenswert.
Bisher hatte das Regierungskabinett in Prag ein Datum nicht nennen wollen und diese Entscheidung damit begründet, dass zuerst wirtschaftliche Reformen umgesetzt und der öffentliche Haushalt stabilisiert werden muss.
Bei der Frage, bis wann ein Einführungsdatum genannt werden soll, ist der Finanzminister auf die Unterstützung der großen Parteien in Tschechien angewiesen. Diese scheint aber mehr als fraglich zu sein.
Bohuslav Sobotka von der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei (ČSSD), der ebenfalls an der Diskussionssendung teilnahm, sprach sich für die Einführung des Euros zum 1. Januar 2013 aus. Unterstützung fand Sobotka dabei vom Minister für Regionalentwicklung, Jiří Čunek (KDU-ČSL), der ebenfalls das den 1. Januar 2013 unterstützt.
Innerhalb der nächsten drei Jahre werden voraussichtlich alle Nachbarstaaten Tschechiens mit der Gemeinschaftswährung zahlen. So plant die Slowakei die Einführung des Euros ab 2009. Polen kündigte am vergangenen Mittwoch an, den Euro 2011 einführen zu wollen. In Deutschland und Österreich löste der Euro am 1. Januar 2002 die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. (bl)