Prag - Bei einer Protestkundgebung vor dem Regierungsamt in Prag haben am Mittwoch Vertreter der Roma-Minderheit und Menschenrechtsaktivisten den Rücktritt des tschechischen Vizepremiers Jiří Čunek gefordert. Das meldete die Nachrichtenagentur ČTK (Prag).
Die Demonstranten trugen Spruchbänder mit Aufschriften wie "Premier, wach auf, Čunek ist verrückt geworden" und "Keine Rassisten in der Regierung".
Anlass der Proteste waren abfällige Äußerungen des christdemokratischen Politikers an die Adresse der Roma. Er beschrieb sie in einem Zeitungsinterview als "braungebrannte Leute", die "Unordnung machen" und "auf den Plätzen Feuer schüren".
Die Kundgebung, an der 150 Menschen teilnahmen, verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Vorübergehend kam jedoch Unruhe auf, als Čunek auf dem Weg in sein Büro mit den Demonstranten sprechen wollte. Der Versuch scheiterte, weil Čunek mit lauten Rufen und Pfiffen übertönt wurde.
Die umstrittenen Äußerungen des Vizepremiers und Ministers für Regionalentwicklung haben auch in der Koalition Kritik ausgelöst. So drohten die Grünen damit, aus dem Mitte-Rechts-Bündnis auszutreten, sollte Čunek im Amt bleiben. Allerdings hält die Volkspartei an ihrem Vorsitzenden fest und signalisierte ihrerseits, aus der Koalition ausscheiden zu wollen, sollte Premier Mirek Topolánek Čunek entlassen. (nk/gp)
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Rubrik: Politik |
11.4.2007
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Hintergrund sind die umstrittenen Äußerungen des Vizepremiers über die Roma-Minderheit
Tschechien Online, 11.4.2007
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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Rubrik: Politik |
12.01.2009
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