Prag - Drei Monate nach dem umstrittenen Polizeieinsatz gegen die Techno-Party CzechTek hat der tschechische Ombudsmann Otakar Motejl seinen Abschlussbericht zum Ereignis vorgelegt. Das berichteten Medien in Prag am Dienstag.
In dem Dokument werden sowohl Sicherheitskräfte als auch Party-Teilnehmer für ihr "Fehlverhalten" kritisiert. "Es war keine Schwarz-Weiß-Situation", sagte Motejl dem News-Server Aktualne.cz.
Details des Berichtes würden erst nach Stellungnahme durch Innenminister František Bublan und Polizeipräsident Vladislav Husák veröffentlicht, hieß es. Um die Untersuchungen von CzechTek möglichst rasch abzuschließen, forderte Otakar Motejl Innenminister und Polizeipräsident auf, möglichst schon binnen zwei Wochen Stellung zum Bericht zu beziehen.
Im Zusammenhang mit den Ereignissen um CzechTek waren beim Ombudsmann insgesamt mehr als 4000 Emails eingegangen. In 14 Fällen wurden konkrete Beschwerden vorgelegt, allerdings nicht von Menschen, die persönlich an CzechTek teilgenommen hatten, sondern von "mittelbar Betroffenen".
Beim Einsatz gegen CzechTek waren Ende Juli Dutzende von Party-Teilnemhmern und Polizisten verletzt worden. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Wasserwerfer und Tränengas ein, es kam zu Verkehrschaos nach Sperrung der Autobahn Nürnberg-Pilsen. Insgesamt kostete der Einsatz 31 Millionen Kronen (mehr als eine Million Euro). Gegen drei Party-Teilnehmer wurden Strafverfahren eingeleitet.