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prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Panorama | 24.2.2017
Gericht: Tscheche wollte sich IS in Syrien anschließen

Pilsen/Prag - Das Bezirksgericht in Pilsen hat heute den 22-jährigen Jan Silovský, der sich im vergangenen Jahr der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien anschließen wollte, zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. 

Zugleich erlegte es dem jungen Mann eine ambulante psychiatrische Behandlung auf, wie das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (ČT) heute berichtet. Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass Silovský tatsächlich vorhatte, sich der Terrormiliz anzuschließen. 

Der junge Mann ist der erste Tscheche, der wegen "Dschihadismus" verurteilt wurde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte legte noch im Gerichtssaal Berufung ein, die Staatsanwaltschaft, die vier Jahre Haft gefordert hatte, behielt sich eine Bedenkzeit vor. 

Gemäß der ursprünglichen Anklage vom Dezember 2016 drohten Jan Silovský für die Vorbereitung eines terroristischen Angriffs zwischen 12 und 20 Jahren Gefängnis, gegebenenfalls sogar eine lebenslange Haftstrafe. 

Der Staatsanwalt beantragte jedoch in seinem Schlussplädoyer, die Handlungen des Angeklagten gemäß dem neuen Zusatz des Strafgesetzbuchs als Unterstützung und Propagierung des Terrorismus im Stadium des Versuch zu qualifizieren, wofür das Strafmaß deutlicher niedriger liegt, nämlich zwischen drei und zwölf Jahren. Das Gericht schloss sich dieser Qualifizierung an. 

Bei seinem Urteil stützte sich das Gericht vor allem auf ein umfassendes Geständnis des Angeklagten. 

Der junge Mann war im vergangenen Jahr in der Türkei auf einem internationalen Flughafen festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Gegenüber der türkischen Polizei soll er damals zugegeben haben, dass er in Syrien in Reihen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe kämpfen wollen.   

Medienberichten nach war der junge Mann vor etwa vier Jahren zum Islam konvertiert. Silovský selbst gab vor Gericht an, ohne konkrete Vorstellungen in Richtung Syrien aufgebrochen zu sein, Kontakte habe er dort nicht gehabt. Er habe auch niemanden töten wollen, sondern eher gehofft, der IS werde ihn irgendwohin in den Kampf schicken und er selbst würde dann von der syrischen Armee getötet. (nk)

Themen: Islamischer Staat (IS), Terrorismus, Justiz

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