Was in Tschechien schon längst Pflicht ist, wird in Deutschland noch immer heiß diskutiert. Atemschutzmasken oder auch Mundschutzmasken. Längst schon sind hierzulande die Bürger verpflichtet Nase und Mund entweder mit einem professionellem Atemschutz oder einem anderen behelfsmässigen Mittel, wie z. B. einer Sturmhaube oder selbstgenähtem Mundschutz zu bedecken, wenn sie ins Freie gehen. In Deutschland wird nicht nur über diese Maßnahme noch immer gestritten, während die Infektionszahlen täglich durch die Decke gehen, sondern deren Wirksamkeit gegen Infektionen sogar infrage gestellt. Auch diese These vertrat der Podcast-Moderator Mirko Drotschmann auf dem Youtube-Kanal Wissen2Go, das ein Angebot der gebührenfinanzierten Sender ARD und ZDF ist.
Mirko Dortschmann: "Der Mundschutz schützt nicht vor Ansteckung. Ärzte und Krankenhauspersonal tragen ihn, weil es Hygienevorschriften gibt."
Wenn ein Mundschutz andere vor Ansteckung schützt, sollten ihn alle tragen
Vielmehr würde ein Mundschutz immer dann Sinn machen, wenn man nicht sich selbst vor Ansteckung schützen will, sondern die Umgebung vor einer Ansteckung durch sich schützen will. Und genau aus diesem Grund müssen in Tschechien nun alle Leute, die in den öffentlichen Raum gehen, einen Mundschutz tragen, denn niemand weiß, ob er selbst auch schon infiziert ist und andere infizieren könnte. Es ist verständlicherweise schwer alle 10 Millionen Einwohner eines Landes in nur 14 Tagen - denn solange kann die Inkubationszeit des Virus dauern - auf das Virus zu testen.
Link zum Thema, N-TV.de: Näherinnen dürfen nicht helfen - "Die Abmahn-Anwälte haben zu viel Freizeit"
Das Geschäft mit der Abmahnung der Bürger hat in Deutschland eine lange Tradition
Während also die Bürger in Tschechien schon längst mit professionellem oder selbstgenähtem Mundschutz durch Prag, Böhmen und Mähren laufen, werden in Deutschland nun Personen, die Masken selbst nähen und zum Kauf anbieten von Anwälten, abgemahnt. Das juristische Instrument der Abmahnung beeinhaltet in den meisten Fällen ein Abmahnschreiben, neben einer sog. Kostennote, für die Arbeit des Anwalts und einer sog. Abmahngebühr, die schnell mehrere Tausend Euro betragen kann. Häufig findet der Empfänger auch eine sog. Unterlassungserklärung, die er unterschreiben soll. Im Wiederholungsfall wird es noch teurer. In der Vergangenheit konnten so zahlreiche Anwaltskanzleien in Deutschland Hunderte Tausend Euro im Bereich der sog. Abmahnungen von Internetseiten-Betreibern einstreichen.
N-TV warnt von neuer Abmahnwelle gegen Masken-Schneider
Der Nachrichtensender N-TV.de berichtet auf seiner Seite nun, dass Firmen oder Solo-Selbstständigen, die dazu übergegangen sind, Stoffmasken zu nähen, mit diesem juristischen Schlag ins Gesicht rechnen müssen, wenn sie ihre Masken zum Kauf anbieten. Natürlich handelt es sich nicht bei selbstgenähten Masken um professionellen Mundschutz mit einer anerkannten CE-Norm. Aber: "Wenn diese Produkte trotzdem als Mund- und/oder Atemschutzmasken angeboten werden, begründe dies Verstöße gegen die produktspezifischen Kennzeichnungspflichten nach dem Medizinproduktegesetz (MPG) und gegen das Irreführungsverbot nach Paragraf 4 Absatz 2 des MPG" zitiert N-TV.de Rechtsanwalt Phil Salewski. Es drohen nicht nur wettbewerbsrechtliche Abmahnungen, sondern auch Straf- und Bußgeldverfahren gerade für die Menschen, die versuchten, etwas Sinnvolles im Kampf gegen Corona zu tun.
Bericht auf N-TV.de: Masken-Schneidern drohen Abmahnungen
Zyniker behaupten, was in Deutschland durch mangelnde Hygiene versäumt wurde, scheint man durch horrende und massenweise Abmahnungen gegen Maskennäher wieder wettzumachen. Selbst wenn die Welt an einem Tag unterginge, würde das Geschäft der Eliten in Deutschland weiter florieren, so die Kritiker. Politiker aller Couleur in Deutschland halten sich mit Kritik zum Thema Abmahnungen seit Jahrzehnten extrem zurück.
Prag, 01.04.2020
Konstantin Kowalewski