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| | Studium | 19.6.2008

Zoologická zahrada

Eine Tour durch den Münchner Tierpark Hellabrunn auf Tschechisch

Trotz der Tatsache, dass ich mich im München befinde und leider nicht im wunderschönen Prag und auch trotz der Tatsache, dass der Prager Zoo einfach absolute spitzte ist, wie mir von meinen tschechischen Freunden versichert wurde, denn dort gebe es ganz im Gegensatz zu München nämlich Nilpferde, konnte ich die beiden doch dazu überreden, mit mir den hiesigen zoologischen Garten zu besuchen und mich dabei mit den tschechischen Namen der Tiere vertraut machen. Zugegebenermaßen kein Alltagsvokabular, dafür aber eins für einen sehr lustigen Nachmittag.

An einem Donnerstagnachmittag machten wir uns, gestärkt nach dem Mittagessen, auf. Da das Wetter eher durchwachsen war, hatten wir Glück und die Anlage fast völlig für uns allein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie sich herausstellte sind meine Ortskenntnisse nicht so gut wie angenommen, was dazu führte, dass wir ca. 15 min am Bahnsteig auf eine U-Bahn warteten, die dort gar nicht fuhr, kamen wir gerade noch rechtzeitig am Tierpark an. Denn Jan, einer meiner Freunde, wollte unbedingt die Fütterung der Pinguine sehen. Diese begann v 15 hodin und es war schon kurz vor, als wir endlich vor den Pforten standen und die Karten gekauft hatten. Da sich die Pinguine (auf tschechisch übrigens tučňáki) am anderen Ende der Anlage befinden, hetzten wir zunächst an diversen Gehegen und Tieren vorbei, um dann doch noch pünktlich bei den heißgeliebten Pinguinen anzukommen.

Dort war die Enttäuschung groß. Entgegen der Annahme Jans führten diese nämlich keine Kunststücke vor und waren auch vom Fisch nicht sonderlich begeistert. Aufgrund ihrer geselligen und aktiven Art konnten sie dann doch noch begeistern. Weiter führte uns der Weg zum lední medvěd (Eisbär). Dieser war sehr vergnügt und planschte mit einem Plastikeimer im Wasser. Matěj, der sich in seiner Jugendzeit sehr für Biologie interessiert hatte, erklärte uns, oder besser lies mir durch Jan erklären, da ihm die Wörter auf deutsch fehlten, dass der Eisbär das einzige Tier mit Fell/Haaren auf dem Pfoten sei. Wie auf Kommando streckte der medvěd uns gleich die seinigen entgegen und wir konnten uns alle von Matěj’s Wissen überzeugen.

Weiter ging es zu den nudní lachtani (langweiligen Seebären/Robben), die nur faul in der Sonne lagen. Gemütlich schlenderten wir zu den paviáni (Paviane, wer hätte das gedacht), die mit ihren roten Hinterteilen auf den Steinen hockten und sich um ein paar dürre Äste stritten. Hier war Jan besonders von den kleinen Babyaffen angetan. Im Schildkrötenhaus konnten wir dann in tropischer Hitze dvě želvy bei der Paarung beobachten, jeden barevný papoušek (bunter Papagei) bewundern und herausfinden, dass Jan má strach z hadů und das, obwohl es nur eine beinlose Eidechse war. Als nächsten kamen wir an den Löwen (lvi) vorbei. Da diese auch lieber in der Sonne lagen, als uns zu unterhalten, machten wir einen Abstecher zu meinem persönlichen Lieblingstier, dem slon. Doch während ich begeistert an der Abzäunung der Dickhäuter stand, drängte Jan schon weiter. Bei den Giraffen (žirafy) angekommen, machten wir dann eine kleine Pause und die Jungs viele Fotos. Jan belustigte sich am rückwärts gehenden Giraffenbullen und ich verzweifelte, wie schon des Öfteren an diesem Tag, an meinen im Schwinden begriffen zu seienden Tschechischkenntnissen. Konnte ich den ganzen Ausflug über den Gesprächen der Jungs immer nur sehr bruchstückhaft folgen, so war ich jetzt nicht einmal mehr in der Lage den Plural von prase (Schwein) zu bilden, während genau diese sich im Hintergrund suhlten.

Etwas müde, schließlich liefen wir nun schon seit fast 3 Stunden hier rum, schleppten wir uns dann weiter. Vorbei an velkí a malí klokani (Kängurus in verschiedenen Größen) geradeaus zu den opice. Während die Jungs beim Anblick der rumtollenden Affen am liebsten mitgemacht hätten, hielt sich bei mir die Begeisterung in Grenzen, da ich Affen nicht sonderlich mag. Mit letzter Kraft kamen wir nun in die kühle unterirdische Aquariumsanlage an. Jan huschte schnell an den sich im Eingangbereich befindenden Schlagen vorbei und schon tauchten wir ins Nass ab. Ryby (Fische) soweit das Auge reicht. Während Matěj und ich gemütlich durch die Unterwasserwelt bummelten und uns vor allem beim velký žralok (großer Hai) etwas länger aufhielten, eilte Jan voraus und ruhte sich just neben den Schlagen aus, was er jedoch nicht wusste.

Ein letzter Abstecher galt dann noch dem allseits sehr beliebten mravenečník (Ameisenbär), der uns jedoch aufgrund seines penetranten Geruches nicht lange halten konnte. Zu guter letzt, nachdem wir beschlossen hatten, die Raubkatzen und diverse andere Attraktionen auszulassen, kamen wir noch bei den vlci vorbei. Nach vergeblicher Suche nach dem Rotkäppchen, meinte Matěj, dass es in Tschechien, vor allem im Osten noch Wölfe und auch ein paar Bären in freier Wildbahn gäbe. Zur Untermalung dieser Aussage erzählte er uns auch gleich eine Geschichte, in der einer seiner Bekannten des Nachts im Wald nur mit einer Taschenlampe bewaffnet Wölfen über den Weg gelaufen ist.

Zum Glück ging die Geschichte gut aus, doch ich werde mich in Zukunft von tschechischen Wäldern fernhalten und Wölfe und Bären lieber im zoologická zahrada anschauen.

Somit ging unser Ausflug dann einem Ende entgegen und mit ihm ein sehr lustiger Nachmittag, an dem ich nicht nur viele Tiere auf Tschechisch kennen gelernt, sondern auch noch viele weiter nützliche Redewendungen gelernt. Doch dazu ein anderes Mal mehr. Und für alle, die jetzt auch Lust auf einen Besuch im Zoo haben, hier ein kleines Wörterbuch:

Slon m. Elefant
Žirafa f. Giraffe
Zebra f. Zebra
Opice f. Affe
Tygr m. Tiger
Lev m. Löwe
Nosorožec m. Nashorn
Papoušek m. Papagei
Želva f. Schildkröte
Mravenečník m. Ameisenbär
Klokan m. Känguruh
Netopýr m. Fledermaus
Ledni medvěd m. Eisbär
Lachtan m. Seebär/Robbe
Tučňák m. Pinguin
Medvěd m. Bär
Vlk m. Wolf
Jelen m. Hirsch
Osel m. Esel
Prase n. Schwein
Koza f. Ziege
Ovce f. Schaf
Kůň m. Pferd
Kachna f. Ente
Zajíc m. Hase
Ryba f. Fisch
Žralok m. Hai
Pták m. Vogel
Orel m. Adler
Pštros m. Strauß

 

Bildnachweis:
Monika Kindermann

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