Die Pestsäule mit der Statue der Jungfrau Maria stammt aus den Jahren 1719 bis 1720. Die ursprünglich vor der Kirche des heiligen Antonius des Großen stehende Pestsäule wurde im Jahre 1877 in den Garten hinter die Kirche Auffindung des Heiligen Kreuzes auf den ehemaligen Friedhof versetzt. Das Denkmal aus Sandstein, das an die Zeit der Pestepidemie 1713 erinnert, ist das älteste Bauwerk in Reichenberg. Im Jahre 1830 ließen die frommen Frauen aus Reichenberg die Heiligenstatuen vergolden und um das Denkmal Metallgeländer anbringen.
Am 10. August begangen die Restaurierungsarbeiten an der Pestsäule. Die kostbare barocke Säule der Jungfrau Maria aus der Werkstatt des am 24. Februar 1684 in Sautens nahe Ötz in Tirol geborenen Matthias Bernhard Braun nahm die Stadt Reichenberg - nach Absprache mit der Römisch-Katholischen Kirche - in diesem Jahr kostenlos in ihren Besitz.
Aus der Werkstatt des österreichischen Bildhauers stammt auch die Statue der heiligen Luitgard und des heiligen Iwo auf der Karlsbrücke in Prag. Matthias Bernhard Braun starb am 16. Februar 1738 in Prag und war einer der bedeutendsten Bildhauer der Barockzeit. Die Säule erwartet jetzt eine viermonatige aufwendige Restaurierung. Danach wird der Garten, in dem sich der ehemalige Friedhof befand, mit der erneuerten Pestsäule wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf dem Sockel des Denkmals, das auf drei Stufen steht, befinden sich vier Heiligenstatuen.
In den Ecken stehen die Statuen des heiligen Johannes von Nepomuk, des heiligen Florian, des heiligen Sebastian und des heiligen Rochus. Um den ehemaligen Friedhof wurden 1760 die 14 Kreuzwegstationen errichtet. Sie zeigen den Weg Jesu Christi von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Ursprünglich wurden Gemälde des Kreuzwegs, um die sich die ursprünglichen deutschen Einwohner von Reichenberg verdient gemacht haben, auf Holz, später auf Blech gemalt. Heute sind die plastischen Reliefs aus Zinnguß gefertigt.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung kam es größtenteils zur Zerstörung des Bauwerks. Am Ende des Prozessionsweges steht die 1772 erbaute und 1986 renovierte Kapelle des Heiligen Grabes. Erbaut hatte sie der Reichenberger Bürger und Kaufmann Andreas Joseph Wondrak. Auch die Kapelle befand sich ursprünglich vor der Kirche des heiligen Antonius des Großen. Erst im Jahre 1865 wurde sie auf den ehemaligen Friedhof bei der Kirche der Kreuzauffindung versetzt. Sie soll eine Nachbildung der Kapelle des Heiligen Grabes in Jerusalem sein.