Das Rathaus von Gablonz an der Neiße könnte das Kulturdenkmal des Jahres 2019 werden. Die Stadt meldete ihr Rathaus zum Wettbewerb „Denkmal des Jahres 2019“ der Region Reichenberg an.
In den letzten Jahren hat die Stadt Millionen von Kronen in die Renovierung der Fassade und des Interieurs des in den 1930er nach dem Entwurf des Architekten Karl Winter erbauten Gebäudes investiert. Die Innenräume und der repräsentative Hauptsitzungssaal des Rates sind in ihre ursprüngliche Form zurückgekehrt, und der Turm und die Fassade des funktionalistischen Gebäudes einschließlich der Fenster wurden ebenfalls restauriert.Heuer hatte der heutige Kreis Reichenberg zum fünften Mal den Wettbewerb „Denkmal des Jahres“ ausgerufen. Bewerbungsschluss war am 30.April. Die Region versucht, auf erfolgreich restaurierte Denkmale und Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen und diese auch zu unterstützen. 2019 waren der Preis und der damit verbundene Scheck über 50.000 Kronen an die im Jugendstil von dem Architekten Josef Zasche erbaute altkatholische Kreuzkirche in Gablonz gegangen. Die Jury würdigte die Restaurierung und Neugestaltung des historisch wertvollen einzigartigen alten Putzes, der Stuckverzierungen und die Bemalung des Innenraums.
Das Gablonzer Rathaus ist ein wichtiges Gebäude der tschechoslowakischen Zwischenkriegsarchitektur. Das funktionalistische Gebäude wurde in den Jahren 1931 bis 1933 erbaut. Es ist das wichtigste und bekannteste Gebäude des ausgezeichneten Baukünstlers Professor Karl Winter. Architekt Winter steht nicht nur hinter dem Entwurf des Gebäudes. Er hat für das Rathaus auch die Inneneinrichtung bis ins kleinste Detail entworfen – einschließlich der Beleuchtung und der Türklinken. Die Stadt arbeitet bereits seit zehn Jahren an der Renovierung des Gebäudes und investierte in dieser Zeit mehr als 50 Millionen Kronen. Dank detaillierter Zeichnungen gibt es jetzt auch einige Bauelemente im Gebäude, für die während des Baus vor knapp 90 Jahren kein Geld mehr übrig war.Die auffälligste sichtbare Veränderung findet man in den Tagungsräumen, an denen die Stadt seit 2016 gearbeitet hatte. „Entfernt wurde insbesondere die moderne neuzeitlich-künstliche Umakart-Wandverkleidung, unter der sich die ursprüngliche Holzverkleidung befand, die jetzt restauriert wurde“, sagte Marek Řeháček, Sekretär des Gablonzer Magistrats. In den Innenräumen wurden neue Parkettböden verlegt. Das dominierende Merkmal im Sitzungssaal 201 ist der historische runde Tisch. Fehlende Einrichtungen wie Tische und Stühle, aber auch Beleuchtung, ersetzen Kopien, die nach den ursprünglichen Entwürfen von Karl Winter angefertigt wurden.