Die Königshöhe (859 m ü. d. M.) ist einer der bekanntesten Aussichtstürme im Isergebirge im Katastralgebiet von Johannesberg, weniger als einen Kilometer von der Ortschaft Friedrichswald entfernt.
Nach 102 Stufen einer Treppenanlage aus Holz gelangt man auf die obere Plattform in einer Höhe von 20,5 Metern. Von dem Aussichtsturm, der ganzjährig zugänglich ist, hat man bei schönem Wetter eine wunderschöne Aussicht auf das Isergebirge, Riesengebirge, Böhmisches Paradies, Jeschken und Gablonz an der Neiße.
Nach 1945 hatte die Königshöhe mehrere Besitzer. Einer von ihnen war bis 2000 ein Prager Verlag, der in den achtziger Jahren eine Grundsanierung durchgeführt hat.
Im Juni 2013 wurde das gesamte Areal einschließlich des Aussichtsturms und der angrenzenden Gebäude von der Gesellschaft KISSES erworben. Die Absicht des Unternehmens ist, die Renovierung des Geländes von Anfang an so durchzuführen, damit es der Öffentlichkeit wieder so zur Verfügung steht, wie in der Zeit seines größten Ruhmes. Mit modernen Bautechnologien und Materialien will das Unternehmen den ursprünglichen Zustand der Königshöhe, so wie sie zu Beginn des letzten Jahrhunderts gebaut wurde, den Besuchern präsentieren. Mit Hilfe von Architekten wird sorgfältig nach dem ursprünglichen Aussehen der Königshöhe in Archiven gesucht.
Im Frühjahr 2014 wurden zwei ungeeignete Herbergen und Garagen abgerissen. Im Juni desselben Jahres wurde ein neues modernes Selbstbedienungsrestaurant namens "Sonnenterrasse" an der Stelle des ehemaligen Weinkellers eröffnet, das den Besuchern schnelle Erfrischung bietet und von dem man eine schöne Aussicht hat.
In dem folgenden Jahr wurde ein großer Kinderspielplatz gebaut und ein neuer Imbissstand eröffnet. Um den Aufenthalt der Gäste auf der Königshöhe noch angenehmer zu machen, baut der neue Besitzer ein Viersternehotel für anspruchsvolle Kunden und zwei Pensionen mit Apartments für Familien mit Kindern.
Neben dem Aussichtsturm und dem Restaurant befindet sich bereits ein Rohbau des ersten Gästehauses mit ca. 60 Betten. Im Herbst nächsten Jahres sollen die ersten Gäste empfangen werden. Insgesamt sind zweihundertfünfzig Betten geplant. Die Gesamtkosten für den neuen Hotelkomplex betragen fast zweihundert Millionen Kronen. An der Stelle, an der die Grundmauern stehen sollen, verschwanden mit Hilfe des Dynamits 1100 Kubikmeter Granit.
Der Regionaldirektor der Agentur für Naturschutz und Landschaftsschutz, Jiří Hušek bestätigte, dass das Projekt für die neue Königshöhe alle Genehmigungen erhalten habe. "Sein Einfluss auf Natur und Landschaft ist für uns akzeptabel", ergänzte er. "Außerdem wird der Erholungskomplex, der auf der Königshöhe entsteht, besser aussehen als früher."
Die Bauarbeiten für die zweite Pension und das Hotel werden erst im nächsten Jahr beginnen. Die Königshöhe soll genauso aussehen, wie zu den Zeiten, als das Restaurant neben dem Turm aufgebaut wurde.
Das Hotel, mit ungefähr siebzig Räumen, wird an dem gleichen Platz gebaut, wo die alte abgerissene Herberge stand. Die Gäste können dann auch den 17 Meter langen Swimmingpool, Wellness, Sauna und Massagenraum benutzen. Das neu erbaute Objekt wird sich auch auf den Kongresstourismus konzentrieren. Die Eigentümer rechnen mit Veranstaltungen für große Unternehmen. Bis heute hat der Turm nichts von seiner Anziehungskraft für Wanderer und Naturfreunde verloren.
Die Geschichte des Aussichtsturms an der Königshöhe begann vor 130 Jahren. Der Name "Königshöhe" erhielt der Berg von einer Familie, die an seinen Nordhang ansässig war. Die ältesten Nachrichten besagen, dass ein Mann, der Leutnant Wagner genannt wurde, Eigentümer der Grundstücke war. Dieser Mann teilte seinen Besitz, der von den Familien des Glaserzeugers Franz Streit und König erworben wurde.
1886 wurde von den Wanderern in Johannesberg ein neuer Verein gegründet.
Die neue Ortsgruppe erhielt den Namen "Deutscher Gebirgsverein für Johannesberg und Umgebung" und zählte 71 Mitglieder. Die erste Versammlung des neuen Vereines fand am 12. September 1886 in dem Gasthaus Hasler statt. Durch die Arbeit der Mitglieder gelang es dem Verein im Jahr 1888, den Berg mit dem ersten einfachen hölzernen Aussichtsturm, der 19 Meter hoch war, zu schmücken. Gebaut wurde er von dem Zimmermann Horn und dem Maurermeister Pilz.
Später wurde der Aussichtsturm um ein Häuschen erweitert, in dem sich eine kleine Gastwirtschaft befand. Am 2. November 1906 wurde der Turm durch einen gewaltigen Sturm völlig zerstört. In kürzester Zeit wurde der Beschluss gefasst, durch einen steinernen Turm die Königshöhe wieder zu krönen.
Am Nachmittag, dem 8. September 1907, bewegte sich ein stattlicher Festzug aus dem Ort Johannesberg zur Königshöhe, wo die feierliche Eröffnung des neu erbauten, 24 Meter hohen, aus Isergebirgsgranit gefertigten Aussichtsturms vor sich ging. Er zeigt sich als zierliches, geschmackvolles Gebäude, das aber auch allen modernen technischen Erfahrungen gemäß praktisch und wohl für die Dauer errichtet ist.
Die Königshöhe war immer einer der beliebtesten Ausflugspunkte der Reichenberger und Gablonzer. Da die eigenartigen Reize der Königshöhe immer mehr Besucher anlockten, die auch Bewirtung verlangten, erbaute der Besitzer des Berggrundes Stephan Streit in der Nähe des Aussichtsturmes ein Gasthaus. Durch bessere Verpflegung der Wanderer sollte der Besuch gehoben werden. Schon 1903 war eine größere Erweiterung der Baude durch seitlichen Anbau, Brunnenanlage etc. erforderlich.
Am 10. März 1933 in den Abendstunden ist die der Ortsgruppe Johannesberg gehörende „Königshöhe-Baude“ auf der Königshöhe bei Friedrichswald in Rauch und Flammen aufgegangen. Das Haus wurde 1897 erbaut und ist 1900 von der Ortsgruppe Johannesberg käuflich erworben worden.
In den Jahren 1908 und 1913 wurde die Baude durch Zubauten vergrößert und verbessert. Die letzte Instandsetzung erfolgte 1931. Vorläufig wurde in einer inzwischen bei dem Turm errichteten Holzbaracke eine Notbewirtschaftung eingerichtet. Der Wirtschafter war Ernst Staffen.
Die Baude im Ausmaß 10x5x3 Meter kostete 11.000,- Kronen. Eine große grüne Leuchte auf dem Turm schuf Berthold Staffen, der jeden Samstag und Sonntag dieses Licht als Orientierungszeichen in die weite Umgebung erstrahlen lieβ. Mit der Notbewirtschaftung mußte man allerdings wegen vorgerückter Jahreszeit am 16. Oktober 1933 aufhören, weil die Baude für den Winter ungeeignet war.
1934 wurde unter Bauleitung von Gustav Preißler die neue Königshöhe-Baude direkt an den Turm gebaut. Am Samstag und Sonntag den 15. und 16. September 1934 wurde die neue Baude der Ortsgruppe Johannesberg feierlich eröffnet und dem Verkehr übergeben. Die offizielle Eröffnungsfeier fand am Samstag um 20 Uhr statt. Neben dieser offiziellen Feier fand in dem im Untergeschoss gelegenen zweiten großen Gastraum Konzert und Tanz für die Allgemeinheit statt. Sonntag führte die Ortsgruppe in Verbindung mit der Eröffnung der neuen Königshöhbaude ab 13 Uhr ein Bergfest durch.
Als eine Ehrengabe des Hauptausschusses Reichenberg für die neue Königshöhe-Baude überreichte Herr Schmid der Ortsgruppe Johannesberg ein Ölgemälde von dem großen Künstler der Isergebirgslandschaft, dem akademischen Maler Eduard Enzmann. Das Bild stellt ein Motiv aus den Vorbergen des Isergebirges dar - ein Blick gegen den Tannwalder Spitzberg.
Damit ist damals ein schönes Berghaus entstanden, das dem Wanderer und Sportfreund künftig im Sommer und im Winter eine Raststätte bieten wird.