Das Denkmal in Kukan, heute Stadtteil von Gablonz, wird 2017 renoviert und neu enthüllt. Der Ort, in dem im Jahr 1930 offiziell 2.775 Deutsche und 254 Tschechen lebten, ist seit 1538 urkundlich nachweisbar.
Das Gefallenendenkmal, das aus freiwilligen Beiträgen im Jahre 1874 in seiner ursprünglichen Form errichtet und eingeweiht wurde, erinnert an die gefallenen Soldaten bei der Schlacht bei Königgrätz, wo die Truppen von Preußen am 3. Juli 1866 auf die Armeen Österreichs und Sachsens getroffen sind. In dieser verlustreichen Schlacht bekämpften sich über 400.000 Soldaten. Die blutige Schlacht kostete 16.000 Soldaten und 11.000 Pferde das Leben. Es war eine der größten Schlachten des 19. Jahrhunderts.
Am 23. Juni 1912 wurde das Denkmal für den Preußisch-Österreichischen Krieg umgebaut und erweitert. An dem Obelisk wurden zwei weitere Namen von gefallenen Soldaten angebracht.
Auf der linken Seite steht: „Zur Erinnerung an den gefallenen Johann Schöffel aus Kukan. Er war Hornist und starb in der Schlacht bei Chlum am 3. Juli 1866.“
Auf der rechten Seite steht: „Zur Erinnerung an den gefallenen Soldaten Johann Hübner aus Kukan, der sein Leben in der Schlacht bei Custozza in Italien am 24. Juni 1866 verloren hat."
Der Platz unter dem Denkmal ist gleichzeitig die Ruhestätte für den am 26. Juni 1866 in Christophswalde geborenen und bei Reichenau durch einen Kopfschuss getöteten preußischen Soldaten Carl Gustav Pählke von dem 4. Magdeburger Infanterie-Regiment Nr. 67.
Schon 2013 traf der Stadtrat in Gablonz die Sanierungsentscheidung. Die Vorbereitungen für die aufwendige Renovierung starteten 2016. Die Arbeiten sollen im Oktober beendet sein.
Das ganze Denkmal wird auseinandergenommen und von Moos und Schmutz befreit. Der Sockel wird umfangreich saniert. Die neue Grundplatte unter dem Denkmal wird aus Stahlbeton gegossen. Eine Granitkugel, auf der sich ein preußischer Adler mit ausgebreiteten Flügeln befindet, wird an der Spitze des Denkmals angebracht. Die Buchstaben werden erneuert. Die zwei Tafeln aus dem Jahre 1912 mit den Namen der zwei gefallenen Soldaten werden durch neue ersetzt.
Um dem schmalen, viereckigen Steinpfeiler, der sich nach oben verjüngt und eine pyramidenförmige Spitze besitzt, befinden sich acht kleine kunstvoll gemauerte Pfosten, an denen neue aus Bronze gegossene Löwenköpfe befestigt werden. An den Köpfen werden Ketten angebracht, die die Pfosten verbinden.
Den größten Teil der Kosten übernimmt das Verteidigungsministerium in Prag. Für die Restaurierung des Denkmals wurden der Stadt bereits 562.000 Kronen zugesichert. Gablonz beteiligt sich bei der Neugestaltung mit 241.000 Kronen.