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Der Autor

Stanislav Beran ist freier Journalist und Korrespondent mit Schwerpunkt Geschichte und Kultur. 

Als Auslandskorrespondent berichtet er aus dem Isergebirge für verschiedene Zeitungen und Onlinemedien im deutschsprachigen Raum.

Er ist Dolmetscher und staatlich geprüfter Übersetzer für die deutsche Sprache, Herausgeber der Friedländer Zeitung und Heimatforscher.

Auch die Website https://friedlandinbohmen.jimdo.com, auf der man Informationen zur Vergangenheit und Gegenwart des Kreises Friedland in Böhmen und die vielseitige Geschichte des Landes unserer Ahnen finden kann, wurde von ihm erstellt.

Für den Blog auf Tschechien Online schreibt er seit April 2015.

Im Internet: friedlandinbohmen.jimdo.comfriedlandinbohmen.jimdo.com
Bildnachweis:
Stanislav Beran

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| | Panorama | 2.1.2021

Renovierte Kapelle des Heiligen Grabes trägt falsche Jahreszahl

  • Kapelle des Heiligen Grabes vor der Renovierung
  • Kapelle des Heiligen Grabes vor der Renovierung
  • Renovierungsarbeiten an der Kapelle des Heiligen Grabes
  • Renovierte Kapelle des Heiligen Grabes

Am 8. Dezember 2020 erfolgte in der nordböhmischen Stadt Liberec/ Reichenberg die Einweihung der von der Stadt renovierten Barockkapelle des Heiligen Grabes.

Die umfassende Renovierung des Außen- und Innenbereichs der kleinen verkommenen Grabkapelle aus dem Jahre 1772, einschließlich der Dach- und Restaurierungsarbeiten begann im September und wurde Anfang Dezember erfolgreich beendet. Neben den Vertretern der Kirche waren die Bauinvestoren und Bauunternehmer gekommen. Der Reichenberger katholische Priester und Erzdiakon Radek Jurnečka spendete der renovierten Kapelle den kirchlichen Segen.

Zu berichtigen wäre, das die Barockkapelle des Heiligen Grabes 1772 gebaut wurde und nicht 1722, wie es in der Vergangenheit an einigen Stellen fälschlicherweise hieß. Auch an der Frontseite der Kapelle stand die falsche Jahreszahl. Das Grab Gottes wurde am 30. Juli 1772 fertiggestellt und während einer großen Feier am Fest der Jungfrau Maria am 8. September desselben Jahres geweiht. Unbegreiflich ist, dass die falsche Jahreszahl an der Barockkapelle des Heiligen Grabes bei der Renovierung nicht korrigiert wurde.

Auf meine Frage an den Vizebürgermeister Ivan Langr vom Rathaus in Reichenberg, die ich am 8.12.2020 abgeschickt habe: „Warum wurde die falsche Jahreszahl an der Wand der renovierten Kapelle nicht geändert“, bekam ich am 9.12.2020 folgende Antwort:

„Ja, es ist natürlich ein Fehler, der bei den früheren Restaurierungsarbeiten im Jahr 1986 gemacht wurde. (Damals wurde die Zahl 2 mit der Zahl 7 verwechselt.) Ich bin jedoch nicht dafür, das zusätzlich eine Korrektur gemacht wird, schließlich müssten sich die Denkmalschützer dazu äußern. Es ist ein charmanter Fehler, dank dessen die Kapelle eine weitere interessante Reklame zu ihrer Geschichte erhält. Ich würde es lieber in der Werbung verwenden. Das ist nicht der erste Fehler in der Geschichte. Der vielleicht bekannteste Fehler ist die Darstellung des biblischen Moses mit Hörnern, der aus der fehlerhaften Übersetzung der Bibel ins Lateinische stammt ...“

Das historische Barockdenkmal, das sich im Garten neben der Kirche des heiligen Kreuzes und dem Kreuzweg mit den Bildern von Joseph Ritter von Führich befindet, ist eine genaue, wenn auch verkleinerte Nachbildung des ursprünglichen Heiligen Grabes von Jerusalem, in das Jesus Christus nach seinem Tode am Kreuz gelegt wurde. Erbaut hatte die Kapelle der Reichenberger Kaufmann Andreas Josef Wondrak nach Plänen von Johann Joseph Kunze. Erwähnenswert ist, das Wondrak zum selben Zeitpunkt eine Stiftung ins Leben gerufen hatte, vor allem um die für Instandhaltung des Heiligen Grabes, das sich ursprünglich vor der Kirche des heiligen Antonius des Großen befand, in der Zukunft zu sorgen.

1865 wurde das kleine sakrale Gebäude auf den ehemaligen Friedhof bei der Kirche der Kreuzauffindung versetzt. In der Doppelmonarchie Osterreich-Ungarn und in den Jahren der ersten ČSR gelang es der Wondrak-Stiftung, Geld für die Rettung des sakralen Denkmals zu sammeln. Die deutschen Bürger und verschiedene Verbände in Reichenberg unterstützten mit ihren Beiträgen die gemeinnützigen Sammlungen, um kirchliche Denkmale zu retten und zu renovieren. Wie lange die Stiftung ihre Interessen vertreten hat, ist nicht bekannt.

Die letzte Sanierung des Heiligen Grabes erfolgte im Jahr 1986. In jenem Jahr wurde wahrscheinlich auch die Jahreszahl auf dem Gebäude der Kapelle verwechselt. Schon vor Jahren stahlen Unbekannte das Kupferblech vom Dach der Kapelle, die zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Die durch das beschädigte Dach in den Raum eindringende Feuchtigkeit verursachte große Schäden. Im Inneren der Kapelle, die von der Kirche für 50 Jahre in die Obhut der Stadt Reichenberg übergeben worden war, begannen Sträucher zu wachsen. Die Sanierungsarbeiten wurden von der Reichenberger Firma Aron House durchgeführt.

„Das es seit mindestens 30 Jahren in die Kapelle des Heiligen Grabes hineingeregnet hat, ist zu sehen“, sagte Michal Felgr, Sprecher der Baufirma. Zusammen mit der Kirche der Kreuzauffindung und der vor kurzer Zeit restaurierten Mariensäule, die sich im selben Garten befinden, gehört die Kapelle des Heiligen Grabes zu den wertvollsten Barockdenkmälern der Stadt Liberec/Reichenberg. Die Kosten für die aufwendige Renovierung der historischen Kapelle, die an die Kreuzigung Jesu Christi in Golgota erinnert, werden auf 2,5 Millionen Kronen geschätzt. Ein Teil davon wurde von der Stadt Liberec bereitgestellt.

Bildnachweis:
Stanislav Beran

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